Zusammenfassung. Enteropathische Spondarthritiden stellen die h~iufigste extraintestinale Manifestation der chronisch entzªDarmerkrankungen (CED), Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU), dar. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, ein groBes Patientengut mit chronisch entzfindlichen Darmerkrankungen auf die Prfivalenz und das Befallsmuster ron Spondarthritiden (SpA) sowie auf eine Assoziation der Spondarthfitiden mit der Ausdehnung der Darmerkrankung und dem HLA-Typ des Patienten hin zu untersuchen. 521 Patienten (409 mit Morbus Crohn, 112 mit Colitis ulcerosa) wurden prospektiv ª den Zeitraum eines Jahres untersucht. Bei der Diagnose einer Spondarthritis wurden anamnestische, klinische, radiologische und immunserologische Parameter berficksichtigt. Bei 10,7% der Patienten mit Colitis ulcerosa und bei 14,4% der Patienten mit Morbus Crohn fand sich eine enteropathische Spondartb¡ Bei 26,8% der Patienten wurde die Spondarthritis bereits vor der chronisch entzª Darmerkrankung, bei 14,4% gleichzeitig mit der chronisch entzfindlichen Darmerkrankung symptomatisch. Eine isolierte periphere Arthritis fand sich bei 28,1% der Patienten, ein isolierter Achsenskelettbefall bei 26,8%, bei 45,1% fanden sich ein peripherer und ein Achsenskelettbefall. Bei Patienten mit Colitis ulcerosa und Spondarthritis bestand in 2/12 F~illen eine Rektosigmoisitis, in 5/12 eine partieIle und in 5/12 eine Pankolitis. Bei Patienten mit Morbus Crohn und Spondarthritis bestand eine reine Kolitis in 8/59, eine Ileokolitis in 31/59 und ein reiner Dfinndarmbefall in 20/59 Ffillen. Eine HLA-Assoziation fand sich nur fª das HLA-B27 (p < 0,01). Enteropathische Spondarthritiden sind wichtige extraintestinale Manifestationen bei Patienten mit chronisch entzª Darmerkrankung, die bei allen Befallsmustern der Darmerkrankung auftreten und htiufig bereits vor der Darmerkrankung symptomatisch werden. Unter Einbeziehung neuer Daten, die gehSuft entzª Darmvertinderungen bei Patienten mit unklaren Spondarthritiden beschreiben, muB man einen pathogenetischen Zusammenhang der beiden Erkrankungen vermuten.