Zusammenfassung
Nach einem, das wesentliche Schrifttum berücksichtigenden überblick über Geschichte, Toxikologie, Pharmakologie, in vitro‐Untersuchungen, tierexperimentelle und klinisch‐experimentelle Untersuchungen und die bisher beobachteten Nebenwirkungen des Griseofulvins wird auf die Frage der vermutlich zu erwartenden Resistenz hingewiesen. Es folgt die Darstellung eigener klinischer Beobachtungen an sehr therapieresistenten Onychomykosen, deren histologische Untersuchung das Auftreten von Pilzelementen im subungualen Bereich ergab, wie sie sonst nur auf künstlichen Nährböden, nicht aber in vivo beobachtet werden. Das Auftreten dieser Elemente wird mit der Gegenwart von Keratinmaterial in ursächliche Beziehung gebracht, das keine Verbindung mehr mit dem stoffwechselaktiven, d. h. mit dem Saftstrom zusammenhängenden Keratinbereich des Nagelbettes und der Nagelplatte hat. Es wird angenommen, daß das Hornmaterial in dem die “in vitro‐Pilzelemente” gefunden werden, nicht antibiotisch beeinflußt wird, so daß das ausgesprochen geringe Ansprechen derartiger, durch excessive subunguale Keratinproduktion ausgezeichneter Nägel (meist Großzehennägel) auf einen therapeutischen Hohlraumeffekt zurückzuführen ist.