Da bei biegebeanspruchten Bauteilen dem Bereich auf der einen Seite der neutralen Linie eine Druckspannung und dem anderen eine Zugspannung aufgeprägt wird, wurde die Durchbiegung von plastomeren Balkenprüfkörpern dazu benutzt. Aussagen über das Zusammenwirken des unterschiedlichen Zug‐ und Druckverhaltens zu bekommen. Dazu wurde einmal die Verschiebung der neutralen Linie spannungsoptisch sichtbar gemacht und gemessen und bei gleichen Verhältnissen die Randfaserdehnung mit Dehnungsmeßstreifen ermittelt. Die optischen Versuche wurden an PMMA durchgeführt und die DMS‐Technik an PMMA und PVC angewandt.
Die ermittelten Werte zeigen mit zunehmender Beanspruchungsgröße Unterschiede im Zug‐ und Druckspannungsbereich. Um genauere Kenntnisse der Zusammenhänge zu erlangen, wurden die mittels DMS ermittelten Randfaserdehnungen mit den aus dem Hookeschen Gesetz errechneten Werten verglichen.
Außerdem wurde durch Auswertung der Isochromatenbilder und der Hauptgleichung der Spannungsoptik die Größe der Randfaserspannungen abgeschätzt. Der Vergleich der nach den verschiedenen Methoden ermittelten Werten zeigt zwar die gleiche Tendenz aber Unterschiede in den erhaltenen Ergebnissen. Hieraus sind einige Folgerungen zu ziehen, die es ermöglichen können, zu einer optimaleren Bauteilgestaltung und Dimensionierung bei biegebeanspruchten Teilen zu gelangen.