Zusammenfassung
Hintergrund Proximale Frakturen des Femurs sind mit einer starken
Einschränkung der Lebensqualität und erhöhten
Mortalität assoziiert. Da für Deutschland zur Mortalität
nur wenige Daten vorliegen, war das Ziel dieser Analyse die
Krankenhaussterberate nach proximaler Femurfraktur für Deutschland,
geschlechts- und altersspezifisch sowie für die Bundesländer zu
untersuchen.
Methoden Es wurden Daten zu proximalen Femurfrakturen aus der
InEK-Datenbank unter Berechnung von Odds Ratios (OR), altersstandardisierten
Krankenhaussterberaten (AKR) pro 1.000 Frakturfälle sowie dem Vergleich
der AKR mittels Standardized Rate Ratios (SRR) für Patient*innen
im Alter von≥50 Jahren analysiert.
Ergebnisse Die altersstandardisierte Krankenhaussterberate nach proximaler
Femurfraktur lag für Deutschland bei 28,5 (95%
Konfidenzintervall [95% KI]: 27,4; 29,7) pro 1.000 Frakturen, wobei die
Bundesland-spezifischen AKRs zwischen 18,6 (95% KI: 11,1; 26,1; Bremen)
und 37,2 (95% KI: 24,8; 49,6; Saarland) pro 1.000 Frakturen lagen.
Signifikant höhere AKRs im Vergleich zum Referenzbundesland Bremen
konnten für 10 Bundesländer errechnet werden, mit SRRs von 1,46
(95% KI: 1,02; 2,09; Baden-Württemberg) bis 2,00 (95%
KI: 1,16; 3,43; Saarland). Des Weiteren hatten in der Analyse für ganz
Deutschland Männer eine etwa 2-fach höhere Chance (OR: 1,76
[95% KI: 1,69 1,84]) nach proximaler Femurfraktur im Krankenhaus zu
versterben als Frauen.
Schlussfolgerung Diese Analyse zeigt, dass Männer eine fast
doppelt so hohe Chance haben nach proximaler Femurfraktur im Krankenhaus zu
versterben und dass in Deutschland signifikante Bundeslandunterschiede in der
AKR vorliegen.