Was sind mentale Verben? Der Raum des Denkens sei unbegrenzt, stellt Gak (1993, 22) fest, auf dem Feld der mentalen Lexik lasse sich aber ein System erkennen, das, da alle seine lexikalischen Einheiten eine semantische Beziehung zum Begriff, MbicnHTb ' aufweisen, seine Mitte in dem Substantiv Mbicnb und dem Verb dyMamb habe (ebd., 23). Alle mentalen Ausdrücke lassen sich dann als Relationen zu diesem einen Zentrum erklären, die sich aus einer begrenzten Anzahl von Parametern wie ζ. B. dem Grad der Übereinstimmung mit der Wirklichkeit (cTeneHb aaeKBaTHOCTH .aeftcTBirrejibHocTH) ergeben. So drücke der mit 3namb bezeichnete mentale Zustand die Übereinstimmung von mentalem Zustand und Wirklichkeit aus, während bei cnumamb, nonazamb, npednonazamb usw. die Übereinstimmung unbestimmt bleibe (ebd., 25). Dieser Systematik des Geistes und seiner sprachlichen Signifikanten nach dem Kriterium der Anpassung von Denken und Sprechen an die außersprachliche Wirklichkeit stehen logische und vor allem sprachlichkonzeptuelle Ansätze gegenüber, in denen nicht von einer Abstraktion mentaler Prozesse, sondern von der konzeptuellen Gliederung der mentalen Ausdrücke und ihrer Signifikate ausgegangen und die grundsätzliche Differenz zwischen mindestens zwei Konzepten angenommen wird: Denken und Wissen oder Meinen und Wissen. Für Wierzbicka (1996, 119f.) sind in einer Reihe mit Want, Feel, See, Hear die mentalen Prädikate Think und Know universale Primitiva. Zybatow (1983) unterteilt dagegen kognitive Verben in Verben des Glaubens (i. e. Meinens) (cnumamb, naxodumb, nonazamb, dyMamb, npednonzazamb) und Wissens (ßuamb). Apresjan (1995; ders. 2001) sieht nicht in dyMamb, sondern in ctumamb (Apresjan 1995, 389-404) und 3Hamb (ebd., 405-433) die einzelsprachlichen mentalen Primitiva des Russischen. Cnumamb dominiert ihm zufolge als Primitivum die Synonymkette der mentalen Prädikate dyMamb, nonazamb, naxodumb, paccMampueamb, cMompemb, ycMampueamb, eudemb und bildet mit dyMamb ein Kontrastpaar in der gegensätzlichen Indikation von ,yBepeHH0CTi>' und ,npeanojio»ceHHe' (s. auch die Lemmata im "Novyj ob "jasnitel 'nyj slovar *' 1997). In den konzeptuellen Oppositionen von erstens Meinen und Wissen und zweitens Möglichkeit und Gewissheit (innerhalb von Meinen) qualifizieren mentale Ausdrücke Propositionen als faktisch oder nicht und graduieren ihre Wahrheitsbedingungen. Die Relevanz mentaler Verben als Instrument in Argumentationen ist evident. In der Verbindung mit axiologischen oder modalen Operatoren leiten sie Bewertungen von Meinungen, Argumentationen oder Diskursen als argumentativ offen oder abgeschlossen, begründet oder unbegründet, wahr oder falsch oder auch angemessen oder unangemessen ein; vgl.(1) Eme ΟΛΗΟ 0Hem> BaxcHoe pa3T.acHeHHe, Η -Mbi MoxceM c Η Η τ aT i > eonpoc 06 OTrpaHHHeHHH ΜΗφθπθΓΗΗ ΟΤ HayKH npHHUHnHcUlbHO pa3-b»CHeHHWM. (Losev 1994, 28) Brought to you by | Tokyo Daigaku