Zusammenfassung
Hintergrund: Ethische Fragen am Lebensende stehen im Mittelpunkt wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Diskussionen. Bislang liegen wenige empirische Daten zur ?rztlichen Handlungspraxis am Lebensende von ?rzten in Deutschland vor.
Methoden: Querschnittsuntersuchung unter zuf?llig ausgew?hlten ?rzten in Deutschland unter Verwendung des Fragebogens des EURELD-Konsortiums und erg?nzenden Fragen zur Erfahrung mit und Einstellung gegen?ber der ?rztlich assistierten Selbstt?tung.
Ergebnisse: 734 ?rzte aus 5 Landes?rztekammern beantworteten den Fragebogen (R?cklaufquote 36,9%). 403 ?rzte berichteten ?ber die Handlungspraxis am Lebensende bei erwachsenen Patienten. Eine Symptomlinderung erfolgte in 86,7% dieser F?lle, bei 50,7% wurde auf medizinische Ma?nahmen verzichtet. In 3 F?llen war der Tod die Folge eines Medikaments, welches von den Befragten zur Verf?gung gestellt oder verabreicht wurde. 20,7% der Befragten waren um ?rztliche assistierte Selbstt?tung gebeten worden. 41,7% der Studienteilnehmer konnten sich ?rztliche Assistenz zur Selbstt?tung auf keinen Fall vorstellen, w?hrend 40,2% sich dies unter bestimmten Bedingungen vorstellen konnten. Das berufsrechtliche Verbot der ?rztlichen Assistenz zur Selbstt?tung wurde von 33,7% abgelehnt, 25,0% bef?rworteten ein solches Verbot und 41,4% waren unentschieden.
Folgerung: ?rzte in Deutschland vollziehen ein breites Spektrum an Handlungen am Lebensende. Die empirischen Untersuchungsergebnisse k?nnen als Ausgangspunkt f?r die Reflexion ?ber einen angemessenen normativen Rahmen f?r ?rztliches Handeln am Lebensende dienen.