Während nichtracemische Katalysatoren nichtracemische Produkte liefern können, wobei der Enantiomerenüberschuss des Produkts linear oder nichtlinear von dem des Katalysators abhängen kann, führen racemische Katalysatoren immer zu einem racemischen Gemisch chiraler Produkte. Nichtracemische wie racemische asymmetrische Katalysatoren können durch Assoziation mit chiralen Aktivatoren zu hoch aktivierten Katalysatoren weiterentwickelt werden. Diese asymmetrische Aktivierung ist von besonderem Nutzen in der racemischen Katalyse, da nur ein Enantiomer des racemischen Katalysators selektiv aktiviert wird. Ein racemischer Katalysator kann durch ein chirales Additiv entweder selektiv desaktiviert oder, wie wir hier beschreiben, selektiv aktiviert werden. Der Vorteil der Aktivierungsstrategie gegenüber der Desaktivierungsmethode liegt darin, dass der aktivierte Katalysator – sogar bei Verwendung einer katalytischen Menge Aktivator bezogen auf den chiralen Katalysator – einen größeren Enantiomerenüberschuss in den Produkten erzielen kann als der enantiomerenreine Katalysator selbst. Folglich könnte die „asymmetrische Aktivierung“ eine allgemein anwendbare, leistungsfähige Strategie sein, um nicht nur atropisomere, racemische Liganden, sondern auch chiral flexible und „pro‐atropisomere“ Liganden ohne Enantiomerentrennung einsetzen zu können!