ZusammenfassungIm Beitrag wird anhand von Daten der Studien StEG‑S und StEG-Tandem mit einem Mixed Method-Ansatz untersucht, wie Schüler*innen Hilfestellung in der Hausaufgabenbetreuung und Lernzeiten wahrnehmen. Die Forschung zu Hausaufgaben und individuellem Unterricht zeigt, dass Lehrkräfte vor der Herausforderung stehen, Schüler*innen zeitgleich Hilfe zukommen zu lassen, was potenziell eher für leistungsschwächere Schüler*innen ohne familiale Unterstützung relevant wäre. Empirisch zeigen sich jedoch keine Teilnahmeunterschiede an der Hausaufgabenbetreuung nach Leistungen und sozialer Herkunft, wie mithilfe von Daten der beiden Studien analysiert wird. Mittels Latenter Profilanalysen werden drei Profile der wahrgenommenen Hilfe der Schüler*innen auf Basis StEG-Tandem Daten dargestellt – wenig, mittlere und viel Hilfe. Diese Profile unterscheiden sich nicht in ihrer Zusammensetzung hinsichtlich Leistung und sozialer Differenzkategorien. Ferner zeigt die Auswertung der neun Gruppendiskussionen der StEG-Tandem Daten mit je drei bis acht Schüler*innen, dass das Warten auf Hilfe eher kein Problem darstellt und sie bei der Aufgabenbearbeitung nicht zwingend Hilfe benötigen bzw. nicht von allen ‚echte‘ Hilfe erhalten.