ZusammenfassungAutoimmune Schilddrüsenerkrankungen sind häufig: Die Hashimoto-Thyreoiditis tritt häufiger als der Morbus Basedow auf und hat eine Prävalenz von ca. 1% in Deutschland (definiert nach Antikörpernachweis und typischem Ultraschallbefund). Die Prävalenz von Positivität für Schilddrüsenantikörper ist mit ca. 7% deutlich höher.Diese Erkrankungen können Teil von Autoimmunsyndromen sein. Dies bedeutet, dass es zu einer Häufung verschiedener Autoimmunerkrankungen in einer Person oder einer Familie kommen kann.Es können endokrine Organe (Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Nebennieren, Pankreas, Ovarien), aber auch nicht endokrine Organe betroffen sein: Hierzu zählen die chronische mukokutane Candidiasis, Typ-A-Gastritis, Alopezie, Vitiligo, Zöliakie und Myasthenia gravis.Nach der Kombination dieser Autoimmunerkrankungen ergeben sich Hinweise auf definierte sogenannte polyglanduläre Autoimmunsyndrome.Man definiert das polyglanduläre Autoimmunsyndrom Typ 1 (APS-1) mit den Leiterkrankungen chronische mukokutane Candidiasis, Hypoparathyreoidismus und Morbus Addison.Weiterhin das polyglanduläre Autoimmunsyndrom Typ 2 (APS-2) mit den Leiterkrankungen Diabetes mellitus Typ 1, autoimmune Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis/Morbus Basedow) und Morbus Addison.Im Prinzip können diese Erkrankungen zu jedem Lebenszeitpunkt auftreten, wobei es aber Altersgipfel gibt, wann sich die Erkrankungen und Syndrome typischerweise manifestieren.