Bakterielle sexuell übertragbare Infektionen

Abstract

Zusammenfassung Bakterielle sexuell übertragbare Infektionen (STI) zeigen seit Jahren weltweit eine deutliche Zunahme. In Deutschland wird diese Tatsache durch steigende Meldezahlen für Syphilis bestätigt. Auch für die nicht meldepflichtigen STI Gonorrhoe, Chlamydia‐trachomatis‐ und Mycoplasma‐genitalium‐Infektionen wird eine zunehmende Inzidenz beobachtet. Entscheidend für die Weiterverbreitung ist, dass das breite klinische Spektrum, welches neben Urogenitalsitus auch Pharynx und Rektum einbezieht, durch eine hohe Zahl asymptomatischer Verläufe ergänzt wird. Neue Real‐Time‐Multiplex‐Diagnostikverfahren ermöglichen einen schnellen und gezielten Nachweis von STI‐Erregern. Die häufigste bakterielle STI ist die urogenitale Chlamydieninfektion mit den Serovaren D–K, die besonders bei jungen Erwachsenen auftritt. Einer Chlamydien‐Proktitis kann eine Infektion mit L‐Serovaren und damit eine Lymphogranuloma‐venereum (LGV)‐Infektion zugrunde liegen. Neisseria (N.) gonorrhoeae zeigte in den letzten Jahren eine starke Resistenzentwicklung mit Ausbildung von Einzel‐ und Multiresistenzen gegenüber bisher gängigen Antibiotika. Daher ist für N. gonorrhoeae zusätzlich zum nucleic acid amplification test (NAAT) eine kulturelle Empfindlichkeitstestung durchzuführen. Auch für Mycoplasma genitalium sind Resistenzentwicklungen bekannt, die eine Therapie erschweren können.

Ocular syphilis – a case series of four patients

“…Neurosyphilis may also cause failure of individual cranial nerves [2]. Symptomatic palsy of the abducens nerve with diplopia and convergent strabismus, as seen in one of our patients, is less common than palsy of the oculomotor nerve with symptoms such as mydriasis, ptosis, and hypotropic, divergent strabismus.…”

“…In 2018, the Robert Koch Institute received notification of 7,332 cases of syphilis. High incidences are frequently detected in men who have sex with men (MSM) and are found primarily in large metropolitan regions such as Hamburg, Berlin, Cologne or Frankfurt [1, 2]. In parallel to the spread of HIV, new diagnoses of syphilis have also been rising in the last few years, especially in MSM with high rates of unprotected sexual contacts [3].…”

Persisting maculopapular exanthema in a 78‐year‐old woman

“…In the primary stage, the so called primary effect or durum ulcer develops at the site of sexual contact (usually anogenital); this is a typically coarse, painless, superficial ulcer that is accompanied by a regional lymphadenopathy (primary complex). Spontaneous healing usually occurs after 2-3 weeks [3,4]. In the secondary stage, bacteremia occurs.…”

“…Often, a generalized lymph node swelling also occurs. Additional, non-specific, general symptoms are also possible [3,4]. Latent syphilis shows no clinical signs but is seropositive.…”

Der Charcot-Fuß

“…Die Syphilis ist in den westlichen Industriestaaten trotz ihrer steigenden Inzidenz mit aktuell 9,1 Fällen pro 100 000 Einwohner (Deutschland) aufgrund der guten Behandelbarkeit in den ersten Stadien sowie des langen Verlaufs bis zur Tabes dorsalis keine Ursache des Charcot-Fußes mehr [4,8]. Den Autoren ist kein Fall bekannt, der dieser Pathogenese zuzuordnen wäre.…”