Der Anaesthesist 2·97 | Weiterbildung 161 ᭤ Frühe postoperative Phase Regionale Blockaden sollten häufiger angewendet werden, auch wenn der Eingriff in einer Allgemeinanästhesie durchgeführt wurde. ᭤ Organisatorische Absprachen und Therapiekontrolle Die peripheren und rückenmarknahen Analgesieverfahren haben in der postoperativen Phase einen wichtigen Stellenwert (Tabelle 7). Die einmalige periphere Bolusinjektion erzeugt eine Schmerzfreiheit in der frühen postoperativen Phase, Kathetertechniken erlauben eine mehrtägige Analgesie. Der in einer Allgemeinnarkose operierte Patient ist in der ᭤ frühen postoperativen Phase gegenüber dem in Regionalanästhesie operierten Patienten unter Umständen benachteiligt. Er benötigt wesentlich früher ein Analgetikum [24a]. Sein Zustand bewegt sich nicht selten zwischen einem Überhang an sedierenden Narkotika und schmerzbedingter Unruhe, Hypertonie und Tachykardie. In dieser Phase muß die Opioidgabe besonders vorsichtig erfolgen. Andererseits wird der Patient durch starke Schmerzen belastet [53], kardiale Vorschädigungen können sich gravierend auswirken. Die epidurale Analgesie in Kombination mit einer Allgemeinanästhesie [31, 86] bietet beispielhaft den Vorteil, die Narkose bei gleichzeitig bestehender optimaler Analgesie auszuleiten. Der Gesamtsauerstoffverbrauch in der Aufwachphase ist im Vergleich zu dem nach alleiniger Allgemeinanästhesie reduziert [11], der Patient ist schmerzfrei und zufrieden. Günstige Auswirkungen einer effektiven epiduralen Analgesie auf den Gesundungsprozeß sind aus vielen Gründen zu erwarten [3, 5, 15, 18, 23, 29, 32]. Vor der Anwendung von Katheterverfahren zur längerdauernden Schmerztherapie müssen Kompetenz-und Überwachungsprobleme geklärt sein. Ohne eine ᭤ Absprache mit dem Operateur und ohne die Einweisung der Pflegekräfte in die besonderen Probleme einer vielleicht tagelangen Epiduralkatheteranalgesie (Beeinträchtigung von Motorik, Kreislauf, Blasen-und Darmfunktion, Minderung der Hautempfindlichkeit mit der Möglichkeit des nicht bemerkten Entstehens von Druckstellen an den Fersen, Verschleierung neurologischer oder operativ bedingter Komplikationen) sollte diese nicht durchgeführt werden. Die postoperative Betreuung der epiduralen Analgesie erfordert anästhesiologische Verantwortlichkeit, die nur im Ausnahmefall auf die operativen Fachkollegen übertragbar ist [5a].
Periphere regionale AnalgesieDurch die periphere Blockade kann eine exzellente Analgesie für die Frühphase nach der Operation erzielt werden, wenn sie zusätzlich zur Allgemeinanästhesie und noch auf dem Operationstisch angelegt wird (Tabellen 8,9). Dies ist jedem Kliniker bekannt, dennoch wird die periphere Blockade leider viel zu selten genutzt. Die Analgesie durch die einmalige, noch intraoperative Verabreichung eines Lokalanästhetikums ist zeitlich begrenzt.Die einfachste Maßnahme seitens des Chirurgen ist die schichtweise Wundinfiltration, z.B. mit Bupivacain 0,25%, unter Beachten von Grenzdosierungen Die Beiträge der Rubrik "Weiterbildung" sollen dem Stand des zur Facharztprüfung...