Das gemeinsame Auftreten yon verschiedenartigen Prim~trtumoren bei demselben Individuum ist sehon lange bekannt. Einen ganz auftergew6hnlichen Fail dieser Art besehrieb 1896 Niebergall. Er land an einem Uterus gleiebzeitig einen Polypen, ein Myom, 8arkom und Carci. nora. Man hat hier yon einer allgemeinen neoplastisehen Gewebsdisposition (M. Walter) gesprochen. Von besonderem Interesse war von jeher, seit man fiberhaupt Carcinome und Sarkome unterscheiden konnte, das gemeinsame Vorkommen dieser beiden malignen Geschwulstarten. Der Begriff ,,Carcinoma sarcomatosum" (Waldeyer) bzw. ,,Carcinoma sarcomatodes" (Virchow) hat im Laufe der Zeit mancherlei Wand]ungen durchgemacht. Die Autoren v. ttansemann, Borst, Lippmann, Lubarsch, Opitz, Herxheimer, Simmonds, M6nckeberg u. a. haben sieh mit diesem Thema befM]t. Ribbert erw~hnt diese Tumorart fiberhaupt nicht in seiner Geschwulstlehre. Rob. Meyer und in letzter Zeit Borst haben die vielfach zerstreuten und sich widersprechenden Meinungen auf einen gemeinsamen ~'enner zu bringen versucht. Nach ihnen verstehen wir unter Careinosarkom einmal eine ,,Kollisionsgeschwulst", wenn ni~mlieh ein selbst~ndiges Carcinom und ein selbst~ndiges Sarkom im Organismus zusammenstoi~en und die beiderseitigen Gewebe sich dann mischen. Zweitens Gesehwiilste, die yon vornherein im bindesubstanzliehen Teil sarkoma~6s, hn epithetiale~ Anteit carcinomat6s sind --,,Kompositionstumoren". Bci diesen verh~lt sich das Sarkom zum Carcinom, wie das Stroma zum Parenehym. Diese Geschwfilste kannen aueh so entstehen, dab ein Careinom sekund~r sarkomatSs entartet. Dies ist die h~tufigere Form, wie sie Virchow; v. Hansemann, Herxheimer, Carl, Forssner, Kubinyi, Lubarsch, iVasetti, Schmorl, Walter u. a. beschrieben haben. Diese Art der Entstehung wurde such experimentell mit einer an Sieherheit grenzenden Wahrseheinlichkeit dureh die Tierversuche yon Ehrlich und A polant, Haaland, Bash/ord und Murray best~tigt. Oder aber es kann