Zusammenfassung
Einleitung
Bei Mitarbeiter*innen mit gefährdeter beruflicher Teilhabe ist eine ganzheitliche und arbeitsplatzorientierte Diagnostik erforderlich, um Gesundheitsprobleme zu verstehen und individuelle Lösungsansätze zu finden. Wir entwickelten eine neuartige diagnostische Leistung zur Sicherung beruflicher Teilhabe, die rehabilitative und betriebsärztliche Expertise verbindet. Ziel der Machbarkeitsstudie war die Bewertung der Implementierung sowie die Analyse von Veränderungen von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit.
Methoden
Die Beobachtungsstudie (Deutsches Register Klinischer Studien: DRKS00024522) schloss Mitarbeiter*innen mit gesundheitlichen Einschränkungen und eingeschränkter Arbeitsfähigkeit ein. Die Teilnehmenden erhielten ein betriebsärztliches Erstgespräch, eine zweitägige ganzheitliche Diagnostik in einer Rehabilitationseinrichtung und bis zu vier betriebliche Nachsorgegespräche. Fragebogendaten, die im Erstgespräch und im letzten Nachsorgegespräch erhoben wurden, umfassten subjektive Arbeitsfähigkeit (0–10 Punkte) und allgemeine Gesundheit (0–10).
Ergebnisse
Für die Analyse wurden Daten von 27 Teilnehmenden berücksichtigt. Die Teilnehmenden waren zu 63 % weiblich und im Durchschnitt 46 Jahre alt (SD = 11,5). Vom betriebsärztlichen Erstgespräch zum letzten Nachsorgegespräch berichteten die Teilnehmenden eine Verbesserung ihrer allgemeinen Gesundheit (Differenz = 1,52; 95 % KI 0,37–2,67; d = 0,97).
Diskussion und Fazit
Das Modellvorhaben GIBI bietet einen niedrigschwelligen Zugang zu einem vertrauensvollen, ganzheitlichen und arbeitsplatzorientierten Angebot, das die berufliche Teilhabe stärken kann. Eine erfolgreiche Durchführung von GIBI erfordert eine enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Betriebsärzt*innen und Rehabilitationseinrichtungen. Zur Bewertung der Wirksamkeit wird aktuell eine randomisierte kontrollierte Studie (n = 210) mit Wartekontrollgruppe durchgeführt.