ZusammenfassungIm Zuge des strukturellen Wandels organisierter Bildung in Deutschland wird in der Ganztagsschule das außerunterrichtliche sportbezogene Nachmittagsangebot vielfach in Kooperation mit lokalen Sportvereinen bereitgestellt. Trotz der Relevanz dieser Kooperation liegen über die entsprechenden Koordinationsinstanzen kaum empirische Erkenntnisse vor. In diesen Kontext lässt sich die Sozialfigur der*des Sportagent*in einordnen, die*der in einem Pilotprojekt in Ganztagsschulen implementiert und erprobt wurde. Auf Basis empirischer Befunde der wissenschaftlichen Begleitung konzentriert sich der Beitrag auf die Frage, wie die Sportagent*innen ihre soziale Rolle im dynamischen Handlungsfeld der Kooperation von Ganztagsschule und Sportvereinen entwarfen und ausgestalteten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Sportagent*innen ihre soziale Rolle entlang von drei zentralen Handlungsorientierungen entwarfen: als Agent*in des sport(vereins)distanzierten Kindes, der Schule mit besonderem Unterstützungsbedarf und eines bildungszielorientierten Sports. Diese Orientierungen werden dargestellt und im Lichte der Rolle einer Koordinationsinstanz zwischen Ganztagsschule und Sportverein interpretiert.