ZusammenfassungLangjährig bestehende Bewegungsprogramme ohne regelmäßige
Updates verändern ihre Inhalte fast zwangsläufig aufgrund von
internen sowie externen Faktoren. Dabei besteht die Gefahr, dass sie sich sowohl
vom ursprünglichen Konzept als auch vom wissenschaftlichen Kenntnisstand
entfernen. GESTALT, ein Bewegungsförderungsprogramm zur
Demenzprävention, ist ein Beispiel für ein solches Programm.
Über neun Monate wurde durch ein studentisches Projektteam das Ziel
verfolgt, neue evidenz-basierte Methoden in den laufenden GESTALT-Kursen zu
implementieren. Die Umsetzung eines Evidenz-Updates fand durch explorative
Gespräche mit beteiligten Akteur:innen aus Praxis, Politik und
Wissenschaft, das Austesten neuer Methoden in den GESTALT-Kursen,
Feedbackgespräche und Beobachtungen statt. Die Bedeutung einer
Kennenlernphase des Projektteams mit Praxisakteur:innen und den Teilnehmenden
sowie eine regelmäßige und zielgerichtete Kommunikation aller
beteiligten Akteur:innen erwiesen sich dabei als wesentliche Erfolgsfaktoren bei
der Umsetzung des Evidenz-Updates. Herausforderungen wurden insbesondere
bezüglich der starken Identifikation der Stakeholder mit dem Programm in
der bestehenden Form gefunden. Allgemein schränkten zudem die begrenzten
finanziellen Ressourcen dieses studentischen Projektes die
Umsetzungsmöglichkeiten ein. Zukünftig gilt es zu erkennen,
welche Bewegungsprogramme ein Evidenz-Update benötigen und dessen
Implementierungsprozess so partizipativ und kommunikativ wie möglich zu
gestalten. Außerdem bedarf es der Evaluation solcher Updates, um
fundierte Empfehlungen für andere Projekte und Wissenschaftler:innen
geben zu können.