Kinder psychisch kranker Eltern stellen eine besonders gefährdete Gruppe dar. Es stellt sich die Frage, ob teilstationäre Erziehungshilfen bei Kindern mit elterlicher Psychopathologie die gleiche Wirksamkeit erzielen wie bei Kindern mit gesunden Eltern, oder ob die Hilfen in dieser Gruppe spezifisch angepasst werden müssen. Eine Stichprobe von N=157 Familien erhielt rund zwei Jahre pädagogisch-therapeutische Erziehungshilfe. In einem Prä-Post-Design wurden die Hilfeverläufe beider Gruppen miteinander verglichen. Varianzanalysen mit Messwiederholung ergaben signifikante Belastungsabnahmen in beiden Gruppen. Zwischen den Gruppen jedoch lag am Hilfeende lediglich für Erziehungskompetenz ein signifikanter Unterschied zu Ungunsten psychisch kranker Eltern vor. Therapeutisch orientierte Jugendhilfe-Maßnahmen erreichen in Familien mit psychisch kranken Elternteilen vergleichbare Wirkungen wie bei nicht-betroffenen Familien.