Die stadienabhängige Intensität und Dauer der Behandlung sowie die Anwendung unterschiedlicher Therapiekonzepte für Non-B- und B-Lymphome haben die Prognose der malignen Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) im Kindesalter entscheidend verbessert. Nach den Ergebnissen zweier konsekutiver BFM-Therapiestudien (BFM-NHL 75/81, n= 116; BFM 81/83, n = 95) ist eine Heilungschance von 70% wahrscheinlich akzeptabler Therapietoxizität ( < 2% Todesfälle in Stu-die BFM-NHL 81/83). Während dieses Ergebnis bei den Non-B-NHL bereits in der Studie 75/81 mit einer von der ALL-Therapie abgeleiteten Behandlungsform erreicht werden konnte, war für die B-NHL diese Verbesserung erst in Studie 81/83 möglich durch Einführung eines blockartigen Behandlungskonzeptes unter Einbeziehung anderer Medikamentenkombinationen sowie Verkürzung der Behandlungsdauer auf 8 (Stadium I und II) bzw. 20 (Stadium III und IV) Wochen. Im Gegensatz zu den Non-B-NHL ist der Prognoseunterschied bei den B-NHL zwischen den lokalisierten (I und II) und disseminierten (III und IV) Stadien groß. Die Heilungschance der lokalisierten Stadien der B-NHL in beiden BFM-Studien ist exzellent (Wahrscheinlichkeit eines ereignisfreien Überlebens 86 bzw. 100%). Bei den disseminierten B-NHL ist das Ergebnis noch nicht befriedigend (61 % in Studie 81/83 vs. 38% in Studie 75/81). Bei den Non-B-NHL verläuft die Rezidivkaskade wie bei der kindlichen ALL. Ein Rückfall jenseits des 5. Jahres nach Diagnosestellung ist bisher nicht bekannt geworden. Bei B-NHL rezidivierten die Patienten ausschließlich im 1. Jahr nach Diagnosestellung. Dies unterstreicht die Richtigkeit der reduzierten Behandlungsdauer.