ZusammenfassungHintergrund und Ziel der Arbeit: Bei der Kariesprophylaxe spielt eine wirksame und sichere Fluoridanwendung eine wichtige Rolle. Fluoride machen den Zahnschmelz widerstandsfähiger und schützen vor Karies. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Fluoridanwendung aus unterschiedlichen Quellen zur Kariesprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland.Methoden: Datengrundlage sind die in KiGGS Welle 2 (2014-2017) durchgeführten Ernährungsstudien KiESEL für 0,5- bis 5-Jährige und EsKiMo II für 6- bis 17-Jährige. Die Daten geben Auskunft über die Verwendung von Fluoridsupplementen, fluoridhaltiger Zahnpasta und fluoridiertem Salz. Ausgewiesen werden Prävalenzen und Ergebnisse multivariater binär-logistischer Regressionen. Es werden Unterschiede nach soziodemografischen Merkmalen berichtet.Ergebnisse: Von den 0,5- bis 5-Jährigen hatten 14,6 % ein Fluoridsupplement erhalten. In allen betrachteten Altersgruppen verwendeten über 90 % der Kinder und Jugendlichen üblicherweise fluoridhaltige Zahnpasta, mit Ausnahme der 0,5- bis 2-Jährigen (63,4 %). In etwa der Hälfte der Haushalte (51,3 %) der 0,5- bis 5-Jährigen wurden Mahlzeiten für das Kind überwiegend mit fluoridiertem Salz zubereitet. Bei den 6- bis 17-Jährigen war dies nur bei etwa einem Drittel (29,8 %) der Fall.Diskussion: Die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta hat im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung (2003 - 2006) zugenommen. Sie ist bei den 0,5- bis 2-Jährigen gering, was sich teilweise durch die Empfehlungen zur Zeit der Datenerhebung erklären lässt, aber auch damit, dass bei einem Teil dieser Kinder (noch) keine Zahnpasta verwendet wurde. Fluoridiertes Salz wird insbesondere bei Kindern ab 6 Jahren noch zu selten zur Mahlzeitenzubereitung genutzt. Dies spricht für eine verstärkte Kommunikation der Empfehlungen zur Kariesprophylaxe und zur Förderung einer zahngesunden Ernährung.