Einleitung 2007 stellten Jugendliche und junge Erwachsene mit cannabisbezogenen Störungen im deutschen Suchthil− fesystem nach Alkohol und Opioiden die drittgrößte Behandlungsgruppe dar [1]. Jeder Zweite, der heute wegen Problemen im Zusammenhang mit dem Kon− sum illegaler Drogen zum ersten Mal eine Beratungs− stelle aufsucht, kommt wegen Cannabis. Die Nachfrage nach ambulanten Behandlungsplätzen hat sich dabei in den letzten zehn Jahren fast verzehnfacht. Auf der anderen Seite herrscht unter Konsumenten sowie in weiten Kreisen der Bevölkerung nach wie vor die ver− einfachende und medizinisch falsche Meinung vor, Al− kohol und Tabak seien für die Gesundheit gefährlicher als Cannabis. Die Geschichte des Cannabis zeigt Tab. 1. Epidemiologie Verbreitung. Cannabis ist in Deutschland und inter− national die am weitesten verbreitete illegale Droge. Geschätzte 70 Mio. erwachsene Europäer (22 %) haben in ihrem Leben Cannabis konsumiert, davon etwa 23 Mio. in den letzten 12 Monaten. Etwa 3 Mio. Menschen konsumieren in Europa Cannabis täglich, in Deutsch− land entspricht dies 0,5 % der Erwachsenen. Damit liegt die Zahl der Cannabiskonsumenten in Europa auf his− torisch hohem Niveau, scheint sich aber in den letzten Jahren stabilisiert zu haben [1]. ¹Jugenddroge Cannabis". Für Cannabiskonsum sind Jugendliche und junge Erwachsene besonders emp− fänglich. Die Wahrscheinlichkeit für den ersten Kon− takt mit der Substanz steigt mit dem 15. Lebensjahr bedeutsam an. In Deutschland haben bereits 12,8 % der