Abstract5‐Hydroxymethylcytosin (hmC) wurde kürzlich als neuer Bestandteil der DNA von Säugetieren entdeckt. Es ist neben 5‐Methylcytosin (mC) die zweite modifizierte DNA‐Base in höheren Organismen. Diese Entdeckung ist von großer Bedeutung für die Epigenetik, da sie zeigt, dass Methylierung von Cytosin kein finaler Schritt zur Stummschaltung von Genen ist, sondern dass weitere Funktionalisierungen an der Methylgruppe stattfinden, welche regulatorischen Funktionen haben können. Aktuelle Fortschritte in der hmC‐Detektion – vor allem Methoden basierend auf LC‐MS und Glucosyltransferase‐Assays – halfen, die präzise Verteilung von hmC im Körper zu entschlüsseln. Dies führte zu dem überraschenden Ergebnis, dass der hmC‐Gehalt im Gegensatz zu einem konstanten mC‐Gehalt stark gewebespezifisch ist. Die höchsten Werte für hmC wurden im zentralen Nervensystem gefunden. Es wurde darüber hinaus aufgeklärt, dass hmC an der Regulierung der Pluripotenz von Stammzellen beteiligt ist. Die Nukleobase wurde weiterhin mit der Entwicklung von Zellen und mit Karzinogenese in Verbindung gebracht. Momentan verdichten sich die Beweise, dass hmC nicht ausschließlich ein Intermediat eines aktiven Demethylierungsprozesses, sondern ein wichtiger epigenetischer Marker ist.