Schlagworte:Calciumphosphat-Zemente -mechanische Aktivierung -Injizierbarkeit -mechanische Eigenschaften K Ke ey yw wo or rd ds s: : Calcium phosphate cements -mechanical activation -injectability -mechanical properties Einleitung Die Ausheilung von Knochendefekten, deren Ausmaß eine kritische Größe übersteigt, erfordert den anwendungsortspezifischen Einsatz von Transplantaten oder Implantaten, um ein Einwachsen von Bindegewebe in den Defekt zu verhindern und die verlorengegangene Biofunktionalität wieder herzustellen [1]. In Bezug auf das Einwachsverhalten und die funktionelle Wiederherstellung stellt die autologe Transplantation körpereigenen Knochens einen "goldenen Standard" dar, bei großen Defekten ist sie allerdings mit den Nachteilen der mangelnden Verfügbarkeit und dem Risiko der Zweit-Operation behaftet. Künstliche Werkstoffe mit klinischer Anwendung für nicht funktionell-kraftbelastete Defekte sind Calciumphosphat-Keramiken [2, 3] bzw. -Zemente [4], Biogläser [2, 5], Kollagene [6, 7], resorbierbare Polymere auf Polylactid-/Polyglycolid-Basis [8] oder lyophilisierte Knochenimplantate. Die Werkstoffe müssen am Anwendungsort nur bedingt mechanische Last aufnehmen und sollen als poröse Leitstruktur das Einwachsen von neuem Knochen begünstigen. Klinisch favorisiert werden Calciumphosphate (CaPs) mit einer der mineralischen Phase des Knochens ähnlichen Zusammensetzung [9]. Rund 60-70 % des Knochens bestehen
Gegenstand des Beitrags sind in situ härtende und injizierbare Calciumphosphat-Zemente (CPC) für die Anwendung als Knochenersatzwerkstoff. Gegenwärtig auf dem Markt verfügbare CPC sind nur für nicht-lasttragende Defekte indiziert. Eine Erweiterung des Anwendungsspektrums von CPC auf gering belastbare Defekte, etwa in der Vertebroplastie, würde sowohl mechanisch festere als auch injizierbare Materialien erfordern. Der vorliegende Artikel reflektiert aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Calciumphosphat-Zement-Chemie. Schwerpunkte bilden hierbei die Reaktivität der Verbindungen in Zementformulierungen, deren rheologische Eigenschaften im Hinblick auf minimalinvasive Applikationsformen sowie die mechanischen Eigenschaften der ausgehärteten Zementmatrices, die entscheidend für eine Erweiterung des Indikationsbereichs auf gering-lasttragendeDefekte sind.