Im dargestellten Fall geht es um eine 27jährige Patientin, die bis zum Zeiptunkt des positiven Schwangerschaftstests, entsprechend 74/7 Schwangerschaftswochen (p.c.), täglich einen Joint (Cannabis) und 20 Zigaretten (Tabak) geraucht hat. Am 20. Tag p.c. erfolgte ein LSD-Minitrip. Das Sichten der Literatur ergab beim Tier in vitro Chromosomenaberrationen mit LSD. Beim Menschen stehen Fehlbildungen an den Extremitäten und Augendysplasien an vorderster Stelle. Cannabis verursacht beim Tier und beim Menschen eine Veränderung der dopaminergen Aktivität. Unsere Empfehlung lautete daraufhin, das Kind in utero auszutragen, aber gut zu überwachen. Die Patientin gebar schliesslich spontan am Termin einen lebensfrischen Knaben mit einem Geburtsgewicht zwischen der 5. und 50. Perzentile und einer Länge zwischen der 50. und 90. Perzentile, normalen pH-Werten von Nabelschnurarterie und -vene und Apgar-Werten von 7/9/10. Das Kind wies keine äusserlichen Fehlbildungen auf und verhielt sich unauffällig. Im Zusammenhang mit einem vermuteten LSD-Konsum soll die Aufmerksamkeit auf Skelett- und Augendysplasien gerichtet werden. Sowohl für LSD als auch insbesondere für Cannabis gilt es, die intellektuelle Entwicklung der Kinder im Auge zu behalten.