“…Die Autor:innen definieren chronische Suizidgedanken als "das Vorhandensein von Suizidgedanken, die 24 Monate oder länger andauern und entweder innerhalb oder außerhalb einer depressiven Episode auftreten und aus kognitiven Verzerrungen, bewussten, zwanghaften und grüblerischen Todesgedanken bestehen, die jedoch nicht das Niveau aktiver Suizidgedanken, -absichten oder -pläne erreichen müssen" [Garakani et al, 2022, S. 162; Übersetzung durch die Autoren]. An Studien zum Zusammenhang zwischen chronischen Suizidgedanken und der Prävalenz nichtsuizidaler und suizidaler Selbstverletzungen fehlt es bislang jedoch genauso wie an Studien zu Risikofaktoren für chronische Verläufe und an Untersuchungen zu aufrechterhaltenden Mechanismen chronischer Suizidgedanken [Hennings, 2022]. Aus der klinischen Praxis ist gleichwohl bekannt, dass insbesondere im Kontext von Borderline-Persönlichkeitsstörung, persistierenden Depressionen, chronischen Schmerzstörungen und anhaltenden Traumafolgestörungen mit anhaltenden Suizidgedanken zu rechnen ist [vgl.…”