Organolithiumverbindungen stehen seit mehr als einem Jahrhundert an der Spitze der Synthesechemie, da sie die Synthese von einer Vielzahl von Verbindungen ermöglichen, die weltweit im akademischen und industriellen Bereich eingesetzt werden. Aus diesem Grund ist Lithium seit jeher das wichtigste Alkalimetall in der metallorganischen Chemie. Heute wird diese Dominanz durch Natrium und Kalium ernsthaft infrage gestellt, da sich die Verwendung von Alkalimetallen in der organischen Chemie zu einer großen Vielfalt entwickelt hat. In diesem Aufsatz werden jüngste Beispiele aus verschiedenen Bereichen aufgegriffen, wie die homogene Katalyse der Hauptgruppenmetalle, stöchiometrische Reaktionen in der organischen Synthese, der niedervalenten Hauptgruppenmetallchemie, der Polymerchemie und der grünen, nachhaltigen Chemie. Da Alkalimetallverbindungen oft nicht die Endprodukte dieser Anwendungen sind, wird ihre Rolle nur selten in den Vordergrund gestellt oder gar nicht beachtet. Dieser Bericht wurde verfasst, um die wissenschaftliche Gemeinde auf das immer bedeutender werdende Phänomen der “Alkalimetall‐Mediation” aufmerksam zu machen.