Die Ausbildung von Biofilmen (Abb. 1) ist bevorzugter Lebensstil von Mikroorganismen in der Natur. Der ausgereifte physiologische Biofilm enthĂ€lt etwa eine Zellmasse von 10 11 Zellen pro Gramm Feuchtgewicht, steht im Gleichgewicht mit dem Umfeld und hat eine Schutzfunktion. Erkrankungen mikrobiellen Ursprungs wie Karies und parodontale Erkrankungen gehen von einem ökologischen Ungleichgewicht im mikrobiellen Biofilm aus. Dentale Plaque ist ein typischer Biofilm, und die Kontrolle des Biofilms ist eine unabdingbare Voraussetzung fĂŒr die Karies prĂ€vention. Die mechanische Entfernung des Zahnbelags, richtig ausgefĂŒhrt, wirkt zusammen mit einer adĂ€quaten BioverfĂŒgbarkeit von Fluoriden unumstritten kariesprĂ€ventiv. Die Deutsche Gesellschaft fĂŒr Zahn, Mund und Kieferheilkunde empfiehlt deshalb auch, ZahnbelĂ€ge mindestens 2mal tĂ€glich mit fluoridhaltiger Zahnpasta zu entfernen [18]. Freilich ist die mechanische Entfernung nicht immer vollkommen und es gibt seit Miller [26] den Ansatz, durch Wirkstoffe, die die Plaquebildung verhindern oder Plaque auf den ZahnoberflĂ€chen zerstören, die Plaqueentfernung zu unterstĂŒtzen (Tab. 1). Vehikel zur Verabreichung antimikrobieller Wirkstoffe sind Zahnpasten, MundspĂŒllösungen, Sprays, Gele, Lacke, Kaugummi bis hin zu Probiotika. Ăber die antimikrobielle Wirkung von natriumfluoridhaltigen Zahnpasten einschlieĂlich des In-vitro-Studiendesigns wurde bereits berichtet [24] und nach analogem Vorgehen wurden 119 MundspĂŒllösungen (MSPL) untersucht [14].MundspĂŒllösungen MSPL, die unterstĂŒtzend zur Plaquekontrolle Verwendung finden können, sind gewöhnlich Mischungen aus den aktiven Wirkstoffen in Wasser oder Alkohol unter Zugabe von Netzmitteln und Geschmacksstoffen. Unter den Wirkstoffen werden kationische bevorzugt eingesetzt, da sie sich leicht an die negativ geladene OberflĂ€-che der Mikroorganismen binden. Bei den grampositiven Mikroorganismen sind dies die freien Karboxylgruppen des Peptidoglukans und Phosphatgruppen der Teichon und LipoteichonsĂ€ure innerhalb der Zellwand, die leicht mit den kationischen Wirkstoffen Bindungen eingehen; bei den Gramnegativen sind es analog die Lipopolysaccharide der Zellwand. Kationische Wirkstoffe, die bevorzugt eingesetzt werden, sind ChlorheEiner antimikrobiellen Wirkung von 119 MundspĂŒllösungen (MSPL) auf Mikroorganismen des supra-und subgingivalen Biofilms (Aktinomyzeten, Streptokokken, Laktobazillen, Parodontopathogene, S. aureus, E. faecalis und C. albicans) wurde in vitro mit dem Agar-Hemmhoftest nachgegangen. Die MSPL enthielten Chlorhexidin (CHX, n = 31), Cetylpyridiniumchlorid (CPC, n = 34), Fluorid (F -, n = 30) oder "andere" Ingredienzien (n=25). Physiologische NaCl-Lösung und 1 %iges CHX dienten als Kontrollen. Die Keime wurden in der nachfolgenden Rangfolge durch CHX (Hemmhofdurchmesser in mm = HHD: 29,5-16,4), CPC ( HHD: 19,2-11,7), F - (HHD: 17,1-11,7) und "andere Ingredienzien" (HHD: 17,7-12,5) im Wachstum inhibiert. Die Ergebnisse wurden vergleichbaren Untersuchungen aus dem Schrifttum gegenĂŒbergestellt und untermauern, dass MSPL mit C...