ZusammenfassungIn Deutschland führt der Lehrkräftemangel dazu, dass verstärkt Quer- und Seiteneinsteiger:innen in vielen Bundesländern eingestellt werden und Unterricht fachfremd erteilt wird. Angesichts der steigenden Anteile dieser Personengruppe stellt sich die Frage, welche Schulen von diesen Maßnahmen besonders betroffen sind. Die vorliegende Studie nutzt Daten der amtlichen Schulstatistik eines ostdeutschen Bundeslandes, um die Verteilung von Lehrkräften ohne Lehramtsstudium und fachfremd erteiltem Unterricht zu untersuchen. Sie basiert auf Daten zweier Schuljahre (2016/17 und 2019/20) aller Grundschulen des Bundeslandes. Die Ergebnisse zeigen, dass Schulen mit mehr Schüler:innen mit Migrationshintergrund und weniger Gymnasialempfehlungen mehr Lehrkräfte ohne Lehramtsabschluss beschäftigen. Längsschnittanalysen verdeutlichen zudem, dass Schulen mit größeren Kollegien, weniger Schüler:innen mit Gymnasialempfehlung und schwächerem sozioökonomischen Umfeld einen Anstieg solcher Lehrkräfte und fachfremden Unterrichts verzeichnen. Die Arbeit diskutiert mögliche Implikationen, die aus der festgestellten Ungleichverteilung der Lehrkräfte resultieren.