Zusammenfassung
Hintergrund und Zielsetzung
Benigne und maligne Läsionen der Gesichtshaut können klinisch und dermatoskopisch schwierig zu differenzieren sein. Die vorliegende Studie zielte darauf ab, den diagnostischen Nutzen der In‐vivo‐Konfokalmikroskopie (RCM) als weiterführende Untersuchungsmethode für Neubildungen der Gesichtshaut zu untersuchen.
Patienten und Methodik
Retrospektive und verblindete Untersuchung von 160 konsekutiven Gesichtsläsionen in zwei getrennten Schritten: zuerst Auswertung der klinischen und dermatoskopischen Bilder, gefolgt von einer kombinierten Beurteilung der klinischen, dermatoskopischen und RCM‐Bilder. Unsere Studie schloss 60 % maligne Läsionen ein, bestehend aus 43 % Melanomen, 9 % Basalzellkarzinomen, 5 % In‐situ‐Plattenepithelkarzinomen und 3 % Lymphomen.
Ergebnisse
Die zusätzliche RCM verbesserte die diagnostische Spezifität für die Erkennung von Malignomen im Vergleich zur klinisch‐dermatoskopischen Auswertung allein deutlich (58 % vs. 28 %). Die Sensitivität war für die RCM‐basierte Auswertung jedoch wegen der Fehlbeurteilung eines In‐situ‐Plattenepithelkarzinoms und eines Lymphoms etwas erniedrigt (93 % vs. 95 %). Im Bezug auf die Melanomdiagnose schnitt die RCM‐basierte Bildauswertung generell besser ab; die Sensitivität war nur gering erhöht (88 % vs. 87 %), die Spezifität jedoch deutlich (84 % vs. 58 %).
Schlussfolgerungen
Die RCM stellt ein wertvolles diagnostisches Hilfsmittel im Gesichtsbereich dar; die Anzahl unnötiger Biopsien in diesem kosmetisch sensiblen Areal könnte, ohne ein Melanom zu übersehen, um ein Drittel reduziert werden.