Der Ausbruch von COVID‐19 im Dezember 2019 erforderte eine Koordination wissenschaftlicher Beiträge zum Verständnis und zur Bekämpfung des Virus und führte so zur Bildung internationaler Forschungskonsortien. In diesem Viewpoint Article erläutern wir, wie sich die NMR‐Community versammelt hat, um sowohl das Genom als auch das Proteom von SARS‐CoV‐2 strukturell zu untersuchen und für beide die Bindung an niedermolekulare Verbindungen zu testen. Externe Faktoren, einschließlich längerfristiger Lockdowns aufgrund der Pandemie, begünstigten den Übergang von lokaler, auf einzelne Forschungsgruppen ausgerichteter Verbundforschung hin zu hochkoordinierter Forschung mit über 50 Gruppen aus 18 Ländern, die durch digitale Austauschformate unmittelbar gemeinsam Daten analysierten und unveröffentlichte Ergebnisse diskutierten und darüber hinaus Proben untereinander teilten. Wir diskutieren hier einige wichtige Lehren, die nach dem Ende der Pandemie gezogen werden sollten, und Herausforderungen, die es anzugehen gilt.