Alkohol-oder Tabakkonsum in der Schwangerschaft kann das Ungeborene schädigen. Die Beratung Schwangerer zu diesem Thema ist daher von großer Bedeutung. Ziel der vorgestellten Studie war neben der Entwicklung einer internetbasierten, professionell durch E-Mail begleiteten Plattform für alkohol-oder tabakkonsumierende Schwangere ("IRIS-Plattform") eine Analyse der Nutzerinnenprofile und die Untersuchung der Umsetzbarkeit und Akzeptanz des Angebots bei Schwangeren und zuweisenden Frauenärzten*. Das Angebot umfasste 3 12-wöchige Beratungsprogramme (Alkohol, Tabak, kombinierter Konsum). Insgesamt registrierten sich im Rekrutierungszeitraum von 20 Wochen 32 Frauen, lediglich 9 davon nach Ansprache durch Frauenärzte. 30 wurden eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre. Zehn Frauen waren erstmalig schwanger, 14 ungeplant. Überwiegend waren es Raucherinnen (n = 29). 75% (n = 12/16) davon hatten in den vorgehenden Schwangerschaften geraucht, 5 von 16 Frauen Fehlgeburten erlitten. Sechs Frauen durchliefen die gesamten 12 Programmwochen. Die Abstinenzquote nach 3 Monaten lag in der Tabakgruppe bei mind. 18,5 % (ITT), im Alkoholprogramm erreichten 3 Frauen eine Abstinenz. Zufriedenheit wurde vor allem für das E-Coach-Angebot berichtet. Die Ergebnisse belegen, dass ein internetbasiertes Angebot wie IRIS als Unterstützung für tabak-oder alkoholkonsumierende Schwangere sinnvoll sein kann. Eine besondere Herausforderung stellt einerseits die Erreichbarkeit Betroffener, andererseits die Ansprache alkoholkonsumierender schwangerer Frauen im Praxisalltag dar. Der individuelle Kontakt zum E-Coach kann eine entscheidende Unterstützungsmöglichkeit und Motivationshilfe darstellen.