Kognitive Dissonanzen und Inkonsistenzen gehören zu den zentralen Charakteristika philosophischer Probleme. Gleichzeitig wird die Philosophie zurecht dafür gepriesen, dass sie wichtige Kompetenzen und Tugenden fördert -etwa begriffliche Klarheit, treffende Problemanalyse, gute Argumentation, Kritikfähigkeit, Offenheit und konstruktives Diskutieren. Eine wichtiges Anwendungsgebiet dieser Kompetenzen und Tugenden besteht ihrerseits darin, Auswege aus kognitiven Dissonanzen finden und argumentativ begründen zu können. Inkonsistenzen sind demnach eine wichtige Gelenkstelle zwischen den Themen und Fragen der Philosophie und den zentralen Kompetenzen und Tugenden, die im Philosophieren ausgeübt und geschult werden. So zumindest die Arbeitshypothese, die in diesem Beitrag verfolgt werden soll, und die zum Teil und in unterschiedlichen Hinsichten an vorliegende Ansätze anknüpft (Henke 2015; Burkard et al. 2018; Barz 2019). Mein wichtigstes Ziel ist es, Vorschläge dafür zu machen, wie die Beschäftigung mit Inkonsistenzen im Unterricht stattfinden könnte. Gleichzeitig verstehe ich diese Vorschläge aber auch als Beitrag zu den didaktischen Debatten um Stichworte wie Kompetenz-und der Problemorientierung (z. B. Meyer 2015; Tiedemann 2015). Philosophische Themen und Probleme so zu