Aktuelle gesellschaftliche und (medien)technologische Prozesse des globalen Wandels liefern ausreichend Begründungen für die dringende Notwendigkeit einer Thematisierung der Aushandlung von Identitäten im Schulunterricht. Dieses Bildungsanliegen einer Dekonstruktion und Reflexion von Identitätskonzepten mit Jugendlichen kann mit Anliegen der kritischen Medienbildung erkenntnisreich in Einklang gebracht werden. Da vergleichbare Ziele bereits in mehreren österreichischen Unterrichtsprinzipien und Lehrplänen und damit explizit in den schulrechtlichen Rahmungen des österreichischen Schulunterrichts verankert sind, verwundert die Beobachtung umso mehr, dass adäquate Bildungsbemühungen, etwa in Schulbüchern und Materialien zur digitalen Grundbildung, erst wenig Niederschlag gefunden haben. 2 Ausgehend vom Projekt MiDENTITY wird aufgezeigt, wie schulische Aufgriffe zu Identitätskonstruktion von Jugendlichen und kritische (geographische) Medienbildung fachdidaktisch gerahmt werden können. Schließlich versteht sich der Beitrag auch als Motivation für Lehrpersonen an der Schließung der Forschungs-und Praxislücke mitzuwirken.