Bei der Umsetzung von NbCl5 mit Ta oder von TaCl5 mit Nb in einer NaCl‐Schmelze entstehen Verbindungen des Typs [(Nbn Ta6–n) Cl 12i]2+, n = 0–6. In wäßriger NaF‐Lösung bilden sie durch Koordination von F−− Anionen, die bei ausreichend tiefer Temperatur (–5°C) kinetisch stabil sind und sich durch mehrfache Ionenaustauschchromatographie an DEAE‐Cellulose in die einzelnen metallgemischten Cluster auftrennen lassen. Während für n = 1 und 5 die reinen Verbindungen vorliegen, handelt es sich bei n = 2, 3, 4 um Paare der geometrischen Isomeren im statistischen Mengenverhältnis. Die Cluster unterscheiden sich durch die Lage einer intensiven Charge‐Transfer‐Bande, die bei der Metallsubstitution in Schritten von etwa 12 nm von 327 (Ta6) nach 396 nm (Nb6) verschoben wird. Die bei 80 K registrierten IR‐Spektren der metallgemischten Cluster zeigen nur im Bereich der antisymmetrischen Metall–Metall‐Valenzschwingung typische Aufspaltungsmuster. Die Banden werden den Komponenten der entarteten Ttu‐Schwingung der oktaedrischen Endglieder bei 233 (Nb6) und 209 cm−1 (Ta6) zugeordnet, die aus der Erniedrigung der Symmetrie nach D4h, C4v, C3v und C2v folgen. Während die Metall–Cli‐Valenzschwingungen beim Austausch von Nb gegen Ta systematisch zu kleineren Frequenzen verschoben werden, bleiben alle Deformationsschwingungen davon unbeeinflußt.