Eine neu aufgetretene Schwellung oder Schmerzen an Händen und Fingern führtneben akuten Verletzungenhäufig zur Vorstellung von Patienten in Praxis oder Klinik. Schwellungen können dabei zum einen gut abgrenzbar oder diffus sein; zum anderen können sie lokalisiert auftreten oder auch die Hand als Ganzes betreffen. Der Ursprung kann zum einen in Haut-und Weichteilen andererseits auch in den Knochen begründet sein. Neben degenerativen oder entzündlichen Ursachen können sich auch Tumore derartig erstmals manifestieren. Bei jeder neu aufgetretenen Schwellung der Hand ist eswie an jeder anderen Stelle des Körpers aucherforderlich abzuklären, a) ob ein Tumor zugrunde liegt und b) ggf. ob dieser benignen oder malignen Ursprungs ist. Maligne Knochentumore sind äußerst selten Ursache einer Schwellung an der Hand. Dies bringt die Gefahr einer verspäteten Diagnosestellung und unzureichenden Behandlung mit sich.
Klinik! Unabhängig vom histologischen Typ manifestieren sich maligne Knochentumore sehr häufig in einer schmerzhaften oder schmerzlosen Schwellung. Die weitere Symptomatik hängt von der Invasion oder Kompression benachbarter Strukturen ab. Bei Infiltration von Nerven können Paresen oder Parästhesien auftreten. Weiterhin können an der Haut Zeichen einer lokalen Ent-Thieme Onkologie aktuell 491 Schnürer S, Horch RE. Maligne Knochentumoren der … TumorDiagn u Ther 2014; 35: 491-497 Zusammenfassung ! Maligne Knochentumore sind vergleichsweise selten. Die histologischen Subtypen (Chondrosarkom, Osteosarkom, Ewing-Sarkom) manifestieren sich bevorzugt an verschiedenen Skelettabschnitten. An der Hand sind Chondrosarkome der häufigste maligne Tumortyp. Leitsymptome maligner Knochentumore an der Hand wie allgemein sind eine neu aufgetretene Schwellung sowie Schmerzen am betroffenen Knochenabschnitt. Diagnostisch wird durch bildgebende Verfahren (Röntgen, CT, MRT) der Lokalstatus erhoben und das onkologische Staging durchgeführt. Die definitive Therapie maligner Knochentumore sollteaufgrund der Seltenheitin spezialisierten Zentren erfolgen. Je nach histologischem Tumortyp und lokaler und systemischer Ausbreitung wird die chirurgische Therapie durch Chemo-bzw. Radiotherapie komplettiert. Auch an der Hand ist die onkologisch sichere Resektion gegenüber funktionserhaltenden Resektionsmöglichkeiten vorzuziehen, was den Erhalt von Funktionseinheiten wenn immer möglich nicht ausschließt. Abstract !