Zusammenfassung
Die Beteiligung des Kiefergelenks bei juveniler idiopathischer Arthritis wird in der internationalen Literatur bei 17 bis hin zu 87% der Patienten beschrieben. Neben den typischen klinischen Befunden beim kindlichen und jugendlichen JIA-Patienten werden die M?glichkeiten der Befunderhebung mittels Panoramar?ntgenschichtaufnahme und MRT mit Kontrastmittel sowie Ultraschall beschrieben und in ihrer Aussagekraft relativiert. Klinisch zeichnet sich der typische Rheumapatient durch eine asymmetrische Angle Klasse II mit vergr??ertem Overjet und gnathischer Mittellinienabweichung aus. Bereits extra?oral imponieren eine Kinnasymmetrie sowie eine asymmetrische H?he der Kieferwinkel und des aufsteigenden Astes. Im 2-phasigen Hamburger Therapiekonzept ? 1. Phase: Gelenkschutz mittels Schiene, 2. Phase: Gelenkstimulation mittels FKO-Ger?t ? wird eine nachhaltige Remodellierung der entz?ndungsbedingt resorbierten Kondylen sowie Funktionsnormalisierung und Wachstumsbalancierung angestrebt. Hauptaugenmerk wird auf die interdisziplin?re therapeutische Vorgehensweise von Kieferorthop?den, Kinderrheumatologen und Physiotherapeuten gelegt.