Der Beitrag stellt Ergebnisse zur Kommasetzung von Kindern aus vierten Klassen vor und beleuchtet damit ein von kommadidaktischen Einflüssen weitgehend unabhängiges Können. Unter Berücksichtigung verschiedener Kommatypen sowie einschlägiger Kontextmerkmale wurden rund 1000 frei verfasste Texte ausgewertet, die in den Jahren 1972, 2002 und 2012 unter ähnlichen Erhebungsbedingungen entstanden sind. Ziel ist es, die Kommasetzung in Texten von Grundschulkindern möglichst differenziert zu beschreiben, um abschließend die Frage aufzugreifen, inwieweit eine Kommadidaktik für die Grundschule angemessen erscheint. Auffällige Veränderungen zwischen den Gruppen in einem Zeitraum von 40 Jahren werden ergänzend betrachtet. Im Ergebnis zeigt sich zu allen Erhebungszeitpunkten bei einem Teil der Kinder ein beachtliches Können, wenngleich der prozentuale Anteil der Kommasetzer/-innen geringer als in vergleichbaren Untersuchungen ausfällt.