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Alles ist anders als früher, widerspruchsvoller. Das »Frottee Trockenschampoo Zeitalter« scheint endgültig vorbei. Die Zeiten, als die »hellblaue Dose (…) noch einen dramatischen Vorfall von Nachfetten der Haare« während eines Rockkonzertes »auf irgendeiner Kuhwiese verhindern musste« (Dörrie 2001), sind vergessen. Auf modernen Musik-Events wird sie nicht mehr benötigt. »Im Kopf ganz frei« schmuggelt man sich aktuell in irgendeine Chefetage ein, wo »OutKast ein kurzes Konzert für die (…) Business-Partner geben«, träumt mit der Band vom utopischen »Stankonia« und lässt sich von einem »distinguierten französischen Barmann« bedienen (Braddock/Hertel 2001). »Frottee« ist hier überflüssig. Heute ist eben alles ist anders als früher. Der »Punker« spielt »Soul-Techno« und der »Gangster-Rapper« Golf. Trotzdem scheint sich nur wenig verändert zu haben. Peter Maffey geht nur noch selten über »sieben Brücken«, dennoch erklimmt er im Februar 2001 Platz eins der MTV-Zuhörer-Charts. »Abraxas« von Santana ist zwar nur noch nostalgieverhangegen Alt-Siebzigern ein Begriff, aber als »Latin-Musiker« hochaktuell -und die Beatles thronen zu Beginn des 21. Jahrhunderts wie vor 35 Jahren an der Spitze der nationalen, europäischen und us-amerikanischen Hitliste (vgl. musikexpress 2001; Juice 2001). Der Beitrag 1 geht diesen ambivalenten Entwicklungen nach und erkundigt sich, ob und wenn ja inwieweit sich jugendliche Freizeitorientierungen und -formen in den letzten Jahrzehnten modifizierten und welche gesellschaftlichen Entwicklungen die zu beobachtenden Prozesse beeinflussten.Um den ins Gerede gekommenen, aber dennoch nach wie vor diskutierten theoretischen Positionierungen von Jugend Rechnung zu tragen, werden in einer ersten Annäherung relevante Theoriezugänge in gebotener Kürze vorgestellt und diskutiert (1.). Der Ausdifferenzierung der Ansätze folgend, werden zuerst allgemeine theoretische Ortbestimmungen erörtert (1.1), bevor in einem zweiten Zugriff medientheoretisch akzentuierte Erklärungsansätze ins Zentrum rücken (1.2). Nach einem kurzen, einleitenden Rekurs werden die zeitlichen und materiellen Ressourcenlagen Jugendlicher (2.1) sowie die Ergebnisse der aktuelleren Freizeit-und Medienforschung erörtert (2.2). Auf Grund der enorm angewachsenen Forschungslage ist es angebracht und notwendig, einzelne Ergebnisse der Medienforschung ebenso gesondert zu präsentieren (2.3) wie das Wissen über die Einbindung Jugendlicher in informelle und formelle Gleichaltrigengruppen (2.4). Einem resümierenden 1 Für den unprätentiösen Verzicht auf die Urheberschaft einiger nicht überarbeiteter Passagen des in der zweiten Auflage dieses Handbuchs gemeinsam publizierten Beitrages »Jugend, Freizeit, Medien« danke ich Heinz-Hermann Krüger sowie für die kritische Durchsicht dieser Neufassung ihn und Ernst-Uwe Küster.
Alles ist anders als früher, widerspruchsvoller. Das »Frottee Trockenschampoo Zeitalter« scheint endgültig vorbei. Die Zeiten, als die »hellblaue Dose (…) noch einen dramatischen Vorfall von Nachfetten der Haare« während eines Rockkonzertes »auf irgendeiner Kuhwiese verhindern musste« (Dörrie 2001), sind vergessen. Auf modernen Musik-Events wird sie nicht mehr benötigt. »Im Kopf ganz frei« schmuggelt man sich aktuell in irgendeine Chefetage ein, wo »OutKast ein kurzes Konzert für die (…) Business-Partner geben«, träumt mit der Band vom utopischen »Stankonia« und lässt sich von einem »distinguierten französischen Barmann« bedienen (Braddock/Hertel 2001). »Frottee« ist hier überflüssig. Heute ist eben alles ist anders als früher. Der »Punker« spielt »Soul-Techno« und der »Gangster-Rapper« Golf. Trotzdem scheint sich nur wenig verändert zu haben. Peter Maffey geht nur noch selten über »sieben Brücken«, dennoch erklimmt er im Februar 2001 Platz eins der MTV-Zuhörer-Charts. »Abraxas« von Santana ist zwar nur noch nostalgieverhangegen Alt-Siebzigern ein Begriff, aber als »Latin-Musiker« hochaktuell -und die Beatles thronen zu Beginn des 21. Jahrhunderts wie vor 35 Jahren an der Spitze der nationalen, europäischen und us-amerikanischen Hitliste (vgl. musikexpress 2001; Juice 2001). Der Beitrag 1 geht diesen ambivalenten Entwicklungen nach und erkundigt sich, ob und wenn ja inwieweit sich jugendliche Freizeitorientierungen und -formen in den letzten Jahrzehnten modifizierten und welche gesellschaftlichen Entwicklungen die zu beobachtenden Prozesse beeinflussten.Um den ins Gerede gekommenen, aber dennoch nach wie vor diskutierten theoretischen Positionierungen von Jugend Rechnung zu tragen, werden in einer ersten Annäherung relevante Theoriezugänge in gebotener Kürze vorgestellt und diskutiert (1.). Der Ausdifferenzierung der Ansätze folgend, werden zuerst allgemeine theoretische Ortbestimmungen erörtert (1.1), bevor in einem zweiten Zugriff medientheoretisch akzentuierte Erklärungsansätze ins Zentrum rücken (1.2). Nach einem kurzen, einleitenden Rekurs werden die zeitlichen und materiellen Ressourcenlagen Jugendlicher (2.1) sowie die Ergebnisse der aktuelleren Freizeit-und Medienforschung erörtert (2.2). Auf Grund der enorm angewachsenen Forschungslage ist es angebracht und notwendig, einzelne Ergebnisse der Medienforschung ebenso gesondert zu präsentieren (2.3) wie das Wissen über die Einbindung Jugendlicher in informelle und formelle Gleichaltrigengruppen (2.4). Einem resümierenden 1 Für den unprätentiösen Verzicht auf die Urheberschaft einiger nicht überarbeiteter Passagen des in der zweiten Auflage dieses Handbuchs gemeinsam publizierten Beitrages »Jugend, Freizeit, Medien« danke ich Heinz-Hermann Krüger sowie für die kritische Durchsicht dieser Neufassung ihn und Ernst-Uwe Küster.
Der vorliegende Beitrag beleuchtet die Frage, welche Relevanz räumliche Nähe dafür hat, dass Jugendlichen bestimmte Beziehungen bei ihren Zukunftsplanungen hilfreich sind. Dazu wird empirisches Material zu männlichen Hauptschulabsolventen in drei ländlich gelegenen Mittelstädten analysiert. Mithilfe von qualitativen Interviews und einer ego-zentrierten Netzwerkanalyse wird herausgearbeitet, welche Kontakte für den Austausch zu zentralen Zukunftsfragen bedeutsam sind, welche Wohnortdistanzen vorliegen und an welchen Orten Begegnungen stattfinden. Dabei zeigen sich Mechanismen, welche die Bedeutung räumlicher Nähe erklären.
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