Die perioperative Flüssigkeitstherapie in der Viszeralchirurgie hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Diese Übersicht beschäftigt sich mit den pathophysiologischen Hintergründen der Flüssigkeitsgabe, der Zusammensetzung der benutzten Infusionslösungen sowie der sinnvollen Steuerung nach hämodynamischen Zielen. Einer «restriktiven» Gabe von Flüssigkeit, die dem Ausgleich der wirklichen Verluste entspricht, sollte heute bei elektiven viszeralchirurgischen Eingriffen der Vorzug vor einer Überinfusion gegeben werden, da eine postoperative Ödembildung einen Einfluss auf Morbidität und Mortalität haben kann. Eine Hypervolämie sollte vermieden werden. Kristalloide Lösungen, im Idealfall in balancierter Form, haben eine Indikation für den Ausgleich des präoperativen Defizits und des intraoperativen Erhaltungsbedarfs. Kolloidale Lösungen sollten bei Zeichen einer Hypovolämie gegeben werden. Bei Hochrisikopatienten wird ein erweitertes hämodynamisches Monitoring empfohlen. Die Auswahl des benutzten Systems richtet sich hierbei nach der Verfügbarkeit, der persönlichen Expertise und dem Patientenrisiko. Bedacht werden sollte, dass neuere nicht oder wenig invasive Systeme in der klinischen Routine oft nicht genau genug messen.