Ein 16-jähriger Patient stellte sich in unserer Endoskopieabteilung wegen seit mehreren Tagen bestehender Dysphagie, Odynophagie und retrosternalen Schmerzen vor. Aufgrund der Beschwerden wurde durch die Hausärztin bereits mit einer Protonenpumpenblockertherapie begonnen (Nexium 40 mg pro Tag).Aus der Krankengeschichte war lediglich die medikamentöse Behandlung einer Akne mittels eines Doxycyclinpräparates (Clinofug D 50) erwähnenswert. Der Patient nahm das Medikament seit etwa 4 Wochen einmal täglich am Abend ein.Die übrige Anamnese war unauffällig.
ZusammenfassungAufgrund retrosternaler Schmerzen, Dys-und Odynophagie wurde bei einem 16-jährigen Patienten, der bis auf eine Aknetherapie mit Doxycylin eine unauffällige Anamnese aufwies, eine Öso-phago-Gastro-Duodenoskopie durchgeführt. Im mittleren Öso-phagusdrittel stellte sich eine ca. 5 cm groûe, die halbe Zirkumferenz einnehmende Ulzeration dar. Drei Tage nach Absetzen der Doxycyclintherapie war der Patient beschwerdefrei, die Kontrollendoskopie nach vier Wochen war unauffällig. Medikamenteninduzierte Ösophagusläsionen sind seit über 30 Jahren bekannt, ca. 50 % werden durch Tetrazykline verursacht. Die genaue Pathogenese ist unklar ± bei dem wahrscheinlich multifaktoriellen Geschehen spielt ein verlängerter Kontakt der aziden Tetrazykline mit der Ösophagusschleimhaut (Einnahme spätabends mit geringen Mengen Flüssigkeit) eine entscheidende Rolle.
Schlüsselwörter
Ulzeröse Ösophagitis´TetrazyklintherapieAbstract Suffering from retrosternal pain, dys-and odynophagia a 16-yearold patient underwent a esophago-gastro-duodenoscopy. Besides a Doxycyline-therapy due to acne the medical history was uneventful. In the middle esophagus a 5 cm measuring ulcer comprising nearly half of the circumference was found. Three days after abandoning the therapy the patient had no complaints, a control endoscopy four weeks later revealed no pathological findings. Since over 30 years drug-induced esophageal injury is a wellknown phenomenon, approximately 50 % caused by tetracyclines. The exact pathogenesis is unknown. One etiological factor of the presumably multifactorial origin might be the extended contact of the acidic tetracycline to the esophageal mucosa due to uncorrect medication (taking at night with only a small amount of water).