Dative Bindungen bei Hauptgruppenelementverbindungen: ein Plädoyer für mehr Pfeile

Abstract

Eine große Bereicherung der Chemie der sp‐Block‐Elemente folgte aus der Beschreibung der elektronischen Struktur von Hauptgruppenelementverbindungen mithilfe dativer Bindungen. Diese Sichtweise erwies sich als nützlicher Wegweiser für die Synthese von neuartigen Donor‐Akzeptor‐Komplexen und führte zur Entdeckung neuer Verbindungsklassen wie der Carbone CL2 und der Borylenkomplexe (BH)L2 sowie zu einem Verständnis von ungewöhnlichen Molekülstrukturen.

Dative or Not Dative?

“…The critique on our Essay Dative Bonds in Main-Group Compounds: A Case for Fewer Arrows! [1] by Prof. Gernot Frenking (GF) (Dative Bonds in Main Group Compounds: A Case for More Arrows) [2] gives us the opportunity to clarify some points. First of all, we refuse a single-sided notation on principle when a balanced view from different sides is necessary for complete understanding.…”

Metal‐Free Nitrogen Fixation at Boron

“…[9] However, the notation as donor-stabilized allotropes has sparked discussions about the nature of dative bonding. [10] In arecent study, Jones and Frenking argued that phosphinazine (Ph 3 P) 2 N 2 , am olecule that cleanly decomposes into PPh 3 and N 2 when heated above 210 8 8C, is best described as aL ewis acid-base adduct between N 2 in the 1 G g reference state and free PPh 3 . [11] However,i ts direct synthesis from N 2 and PPh 3 was not reported.…”

Dativ oder nicht dativ?

“…In einer 2012 erschienenen Arbeit [3] wurden Strukturen und Eigenschaften von in konventioneller Schreibweise zwitterionischen Verbindungen berechnet und im Sinne einer doppelten dativen Bindung als Donor-Akzeptor-Komplexe "L!C 6 F 4 !BF 3 " interpretiert. [1] Als Beleg dafür wird jeweils die Zersetzung zu monomerem(!…”

“…Die Kritik von Prof. Gernot Frenking (GF)(Dative Bindungen bei Hauptgruppenelementverbindungen: ein Plädoyer für mehr Pfeile) [1] an unserem Essay (Dative Bindungen bei Hauptgruppenelementverbindungen: ein Plädoyer für weniger Pfeile) [2] gibt uns die Gelegenheit, einige Punkte klarzustellen. Zunächst plädieren wir grundsätzlich gegen die einseitige Verwendung einer einzigen, verkürzenden Notation, wenn eine ausgewogene Betrachtung von mehreren Seiten für das Verständnis bençtigt wird.…”

“…Die ausschließliche Verwendung der dativen Notierung verschleiert hier die chemische Reaktivität und verhindert den Blick auf natürliche Folgereaktionen, die man mit obigen Lewis-Formeln einfach a priori herleiten kçnnte (weitere Beispiele finden sich in Lit. [1]…”