Noch vor 100 Jahren hatte ein Patient mit fortgeschrittener Lungentuberkuloseallermeist einhergehend mit der Entstehung von Defektzonen der Lunge (Kavernen)nur eine geringe Überlebenschance.Erst kurz vor dem 1. Weltkrieg und v. a. in den 1920er-und 1930er-Jahren wurden Operationsmethoden zur Kompression der Lunge und der in ihr liegenden Hohlraumbildungen entwickelt: der künstliche Pneumothoraxkleineund die operative Verformung des Brustkorbes durch Rippenentfernung und Rippenkürzunggroße Kollapstherapie (▶ Abb. 1).Eine weit schonendere Methode, die Lunge zusammenzudrückenv. a. bei den in der Lungenspitze gelegenen Prozessenwar das Abschälen der extrapleuralen Faszie und die Verdrängung der wandständigen Pleura und der Lunge nach kaudal (▶ Abb. 2). Diese Methode fand vornehmlich Anwendung bei ▪ doppelseitig tuberkulös erkrankten Lungen mit Kavernenbildung, ▪ starker Verschwartung um Kavernengebiete und ▪ schlechtem Allgemeinzustand, der weder eine Thorakoplastik noch eine Lokalresektion der Lunge erlaubte.