EinleitungDie Hauterscheinungen eines Lupus erythematodes (LE) können äußerst vielgestaltig sein. Das initiale Auftreten von seltenen und ungewöhnlichen Hautveränderungen (Tab. 1) ohne sonstige klinische Beschwerden kann die Diagnosestellung und damit auch eine Therapieeinleitung verzögern. Wir beobachteten erstmals eine Patientin, die bei der Vorstellung in unserer Klinik zunächst als einziges Symptom eines SLE flagellatenförmige Erytheme aufwies. Im Zuge der anschließenden Diagnostik konnte ein SLE gesichert und erfolgreich behandelt werden. Der Kasus unterstreicht die Bedeutung der Kenntnis von Hautveränderun-gen für die Diagnose des SLE und die Abgrenzung von anderen Krankheitsbildern, die mit ähnlichen Hauterscheinungen einhergehen, und soll daher hier berichtet werden.
ZusammenfassungWir berichten über eine 51-jährige Patientin mit einem systemischen Lupus erythematodes (SLE), der initial allein durch ungewöhnliche und bisher in der Literatur für SLE noch nicht beschriebene flagellatenförmige Erytheme in der Gesäßregion auffällig wurde. Diese Hautveränderungen allein ließen an flagellatenförmige Erytheme denken, wie sie bei Dermatomyositis, als Folge einer Bleomycin-Therapie und bei der so genannten Shiitake-Dermatitis beschrieben wurden. Durch unsere anamnestischen Erhebungen, klinischen, histologischen und immunologischen Untersuchungen konnten wir einen SLE bestätigen und die anderen Erkrankungen ausschließen. Unter einer Therapie mit Prednisolon, Azathioprin und Chloroquin heilten die flagellatenförmigen Erytheme bei unserer Patientin ab. Die ¾tiologie und Pathogenese der flagellatenförmigen Erytheme bleiben unklar. In unserem Fall spricht vieles dafür, dass es sich bei den flagellatenförmigen Erythemen um eine Manifestation des SLE handelt, dessen besondere Morphologie durch Kratzen bei Pruritus geprägt wurde.
AbstractFirst report in the literature on a 51-year-old woman with a systemic lupus erythematodes (SLE), which initially appeared as flagellate erythema on the buttock resembling suchlike described in dermatomyositis, after bleomycin therapy and in the so called shiitake dermatitis. By means of our anamnestic, clinical, histological and immunological investigations we could confirm the diagnosis SLE and exclude the other diseases and possibilities. The flagellate erythema in our patient resolved completely under treatment with prednisolone, azathioprine and chloroquine. Etiology and pathogenesis of the flagellate erythema remain unclear. In our case we suppose that the flagellate erythema is a skin manifestation of the SLE, triggered by scratching.