Zusammenfassung
Einleitung Ein Positionspapier verschiedener Fachgesellschaften zur
Delegation ärztlicher Tätigkeiten in der Gastroenterologie
fordert im Abschnitt „Perkutane Punktion bei der Anlage einer perkutanen
endoskopischen Gastrostomie (PEG)“ ein nationales Curriculum für
Trainingskurse, die vor der Durchführung der Punktion absolviert werden
sollen.Gegenstand der vorliegenden Studie ist die Entwicklung und Testung eines solchen
Curriculums. Ziel ist die Vermittlung des notwendigen Wissens und der Skills zur
sicheren Durchführung der PEG-Anlage für Ärzte und
Pflegende.
Methoden Die Testung erfolgte im Rahmen einer nicht randomisierten,
interventionellen Pilotstudie an Simulatoren. Sie umfasste (1) eine
Vorbereitungsphase, (2) eine theoretische und (3) eine praktische Phase. Nach
der theoretischen Phase erfolgte eine Überprüfung der kognitiven
Fähigkeiten mittels Wissenstests. Am Ende der praktischen Phase wurde
das Anlageprozedere jedes einzelnen Teilnehmers mehrkanalig auf Video
aufgezeichnet und die sensomotorischen Fähigkeiten wurden mithilfe eines
Assessmentinstruments (AS-PEG) ausgewertet. Abschließend wurde eine
Evaluation mittels Fragebogen zur Zufriedenheit der Teilnehmenden
durchgeführt.
Ergebnisse Sieben Ärzte und 17 Pflegende absolvierten die im
Curriculum definierten Phasen und abschließenden Prüfungen. Beim
Wissenstest wurden durchschnittlich 70,3±3,7 (61–75) von 76
Punkten erreicht. Beim Test zu den erworbenen sensomotorischen
Fähigkeiten wurden durchschnittlich 37,1±2,1 (32–40) von
42 Punkten erzielt. Die Evaluation ergab eine hohe Zufriedenheit der
Teilnehmenden in Bezug auf Inhalte, Lernzielerreichung und erworbene praktische
Fähigkeiten.
Schlussfolgerung Eine Verbreitung des Curriculums wird als sinnvoll und
notwendig erachtet, um theoretische und praktische Kenntnisse für
Ärzte und Pflegende durch das strukturierte interprofessionelle Wissens-
und Skillstraining zu vermitteln und den Pflegenden einen rechtlich
abgesicherten Rahmen zu bieten.