Die Anforderungen an die Sicherheit und die Leistung von Chemieanlagen setzen zum einen die Kenntnis des verfahrensbedingten Beanspruchungsspektrums voraus und zum anderen einen überblick über die Werkstoffreaktion. Das Durchführen systematischer Schadensanalysen gestattet, insbesondere auf dem Gebiet der Werkstoffreaktionen Kenntnislücken zu schließen. Der Verlauf einer Schadensuntersuchung ist unabhängig vom jeweiligen Schadensfall durch ständig wiederkehrende Schritte innerhalb der Phasen Entschlußfassung, Untersuchung und Auswertung gekennzeichnet. Möglichkeiten und Grenzen der Aussagen von Untersuchungsverfahren im Rahmen von Schadensanalysen werden diskutiert. Anhand einiger Schadensfälle wird das Vorgehen verdeutlicht. Schadensuntersuchungen tragen nicht nur zum besseren Verständnis des Werkstoffverhaltens unter Betriebsbeanspruchung bei sondern auch zum Optimieren von Konstruktionen. Darüber hinaus können Entwicklung, Verarbeitung, Prüfung und Normung von Werkstoffen entscheidend beeinflußt werden. Die im Rahmen von Schadensanalysen erarbeiteten Erfahrungen sollten gesammelt und einem möglichst großen Personenkreis zugänglich gemacht werden.