Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, die Chancen und Risiken von In Situ Product Removal (ISPR) Ansätzen, insbesondere bei zellulären, d. h. mikrobiellen, Produktionsverfahren zur Herstellung niedermolekularer Produkte, zu diskutieren. Anhand einer subjektiven Auswahl industrie‐relevanter bzw. industriell‐realisierter Prozesse sollen Motivation und Eigenarten von ISPR‐Verfahren exemplarisch deutlich gemacht und deren Gemeinsamkeiten für eine erfolgreiche Kommerzialisierung aufgezeigt werden. Prozessbeispiele aus den zumeist betrachteten Produktzielgruppen, nämlich den organischen Lösungsmitteln und Säuren sowie Produkten der Feinchemie, werden auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten diskutiert. Darauf basierend wird der Versuch unternommen, die perspektivischen Entwicklungsmöglichkeiten von ISPR‐Verfahren zu benennen.