Messungen der während einer Magnetfeldglühung induzierten Anisotropie an FeAl‐Legierungen ergeben, daß bei höheren Temperaturen in der Nähe der stöchiometrischen Zusammensetzung Fe3Al nach langem isothermen Tempern relativ große einachsige Anisotropien auftreten. Die Größe dieser Anisotropie (etwa 4 · 104 erg cm−3) und die Größe der Relaxationszeit (etwa 80 h bei 500 °C) zeigen, daß ein anderer Prozeß als der der Pärchenbildung und ‐ausrichtung dominieren muß. Messungen der Koerzitivfeldstärke im gleichen Temperaturbereich ergeben einen ähnlichen zeitlichen Verlauf; die Koerzitivfeldstärke einer polykristallinen Probe mit 23,5 At‐% Al erreicht nach etwa 40stündiger Temperung bei 550 °C (ohne Magnetfeld) einen Sättigungswert von ca. 170 Oe. Die Meßergebnisse können unter der Annahme von Nahordnungsinseln mit einem gewissen Magnetisierungsunterschied gegenüber der Matrix gedeutet werden. Das Auftreten dieser Nahordnungsinseln läßt wahrscheinlich einerseits eine Formanisotropie entstehen und andererseits die Koerzitivkraft auf den hundertfachen Wert ansteigen.