Zusammenfassung
Fragestellung: In Mecklenburg-Vorpommern ? mit ca. 1,6 Mio. Einwohnern das am d?nnsten besiedelte Bundesland Deutschlands ? gibt es derzeit keine Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) f?r Kinder und Jugendliche. Es wurde untersucht, welcher Bedarf hiernach von den niedergelassenen Kinder- und Jugend?rztinnen und -?rzten gesehen wird, und inwieweit die Pflegedienste im Bundesland f?r Aufgaben in diesem Zusammenhang ger?stet sind.
Methodik: Zwischen Mai und Dezember 2010 wurden Frageb?gen an alle niedergelassenen P?diater im Bundesland verschickt. Gefragt wurde nach der gegenw?rtigen Versorgungssituation palliativ erkrankter Kinder und Jugendlicher und den Anforderungen und Erwartungen an ambulante Palliativversorgung. Parallel wurden alle Pflegedienste nach ihrer Ausstattung bez?glich der Versorgung schwer kranker Kinder befragt. Die Daten wurden in eine SPSS-Datenbank ?berf?hrt und deskriptiv-statistisch ausgewertet.
Ergebnis: Die R?cklaufquote der ?rzte lag bei ca. 30?%, von denen fast alle in ihrer Praxis Kinder und Jugendliche mit lebensverk?rzenden Erkrankungen betreuen, allerdings kaum mit Hausbesuchen. Verbesserungsbedarf in der spezialisierten ?rztlichen Versorgung halten 9,3?% f?r dringend, 53,5?% f?r w?nschenswert. In Bezug auf die Pflege sahen 23,3?% dringenden, 55,8?% w?nschenswerten Handlungsbedarf. Bei sozialmedizinischen Hilfen waren es jeweils 37,2?%, bei psychologischer und seelsorgerischer Hilfe schlie?lich gaben 53,5?% einen dringenden Bedarf an, weitere 20,9?% nannten sie w?nschenswert. Pflegedienste ? von denen keiner auf Kinder spezialisiert ist ? betreuen meist nur einzelne Kinder und Jugendliche, besch?ftigen aber durchweg auch ausgebildete Kinderpflegekr?fte. Alle antwortenden ?rztinnen und ?rzte bzw. Pflegedienste ?u?erten das Interesse an einer Zusammenarbeit mit einem p?diatrischen SAPV-Team.
Schlussfolgerung: Erst mit einem p?diatrischen SAPV-Team kann die Versorgungsqualit?t der p?diatrischen Palliativversorgung so verbessert werden, dass schwer kranken Kindern und ihren Familien ein menschenw?rdiges Leben in der von ihnen gew?nschten Umgebung erm?glicht wird.