Die Indikation zur subfaszialen endoskopischen Perforantensanierung hat sich geändert

Abstract

Zusammenfassung Ziel: Über die Entwicklung der Indikation zur subfaszialen endoskopischen Perforantensanierung (SEPS) am medialen Unterschenkel zu berichten. Methode: Der Bericht basiert auf den Erfahrungen, Publikationen und Workshops der 1993 gegründeten und von der Deutschen und Schweizerischen Gesellschaft für Phlebologie unterstützten Arbeitsgemeinschaft für Fasziotomie und Endoskopie (AFE), in Kontakt mit der internationalen, hauptsächlich US-amerikanischen Forschung. Ergebnisse: Seit der Einführung der SEPS sind einige Änderungen im ihrem Umfeld eingetreten. Diese haben die Indikationsstellung zur SEPS beeinflusst: Die unbeschränkt wiederholbare nicht invasive Duplexsonographie erlaubt die exakte unmittelbar präoperative Lokalisation und Markierung der insuffizienten Perforanten. Deshalb können diese Perforanten beim Fehlen schwerer trophischer Störungen, statt mit der SEPS, von einem kleinen über der Perforante liegenden Hautschnitt aus zuverlässig saniert werden. Auch wissen wir inzwischen sicherer, dass viele insuffiziente Perforanten nach der Stripping-Operation von selbst wieder suffizient werden. Zudem ist bei der Indikationsstellung die hohe Rezidivrate nach der SEPS und der Lernprozess in Rechnung zu stellen. Schlussfolgerung: Das Aufkommen der Duplexsonographie und die erwähnten neuen Erkenntnisse lassen die SEPS heute weniger häufig angezeigt und die Indikation zur SEPS klarer erscheinen. Die SEPS bleibt ein wertvolles Instrument in der phlebologischen Therapie.

Surgery of ulcus cruris venosum

“…Dabei kam es zu einer hohen Rezidivrate -sowohl von insuffizienten Perforanten als auch von Ulzera. Das legt den Schluss nahe, dass die Rezidivrate vom Zustand des tiefen Venensystems abhängt, was insbesondere auch bei einem postthrombotischen Syndrom zu beobachten ist (1,4).…”

Lokale operative Ulkustherapie

“…Ist der Einsatz operativer Methoden an der Fascia cruris vorgesehen, sind präoperativ mittels 7 20-MHzSonographie oder MRT (und bei Verfügbarkeit mit der Kompartmentdruckmessung) die morphologischen und funktionellen Verhältnisse im subfaszialen Raum des Unterschenkels abzuklären [3,4,11]. Bei einem präoperativ gesicherten PTS empfiehlt sich die Durchführung einer Thrombophiliediagnostik, um bei Hochrisikokonstellationen, wie dem Vorliegen einer homozygoten Faktor-V-Leiden-Mutation, eine entsprechend adaptierte Thromboseprophylaxe durchführen zu können [16].…”

“…Wenn sich die Indikation zur Perforantenentfernung bestätigt, ist die subfasziale endoskopische Perforansvenenchirurgie (SEPS) aufgrund der geringeren postoperativen Komplikationsrate bei Patienten mit fortgeschrittener CVI dem transkutanen Zugang klar vorzuziehen [22]. Die SEPS kommt heute seltener, aber gezielter zum Einsatz [3].…”

Moderne Aspekte der Phlebochirurgie

“…Die In di ka ti on für die Durchfüh rung der kom pli ka ti ons träch ti gen subfas zia len en do sko pi schen Per fo ran tensanie rung (SEPS) wird heu te auf grund der Er kennt nis, dass sich Per fo rans in suf fi zi enzen nach Sa nie rung der epi fas zia len Va rizen häu fig zu rück bil den und an de rer seits auch nach SEPS lo ka le Re zi di ve häu fig auftre ten, sel ten ge stellt, so z. B. in Kom bi nati on mit ei ner er for der li chen pa ra ti bia len Fas zio to mie, bei aus ge dehn ter Der ma to lipo fas zio skle ro se oder flä chi gen Ul ze ra [7]. Als Al ter na ti ven ste hen in den meis ten Fäl-len die durch du plex so no gra phi sches Mapping ge ziel te Li ga tur so wie die skle ro the rapeu ti schen Ver fah ren zur Ver fü gung.…”