Die Alkalikieselsäure Reaktion (AKR) führt zu schweren bis irreparablen Schäden in Bauwerken und kann nur durch präventives Testen der Gesteinskörnung vermieden werden, allerdings haben die angewandten Testverfahren noch Potential zur Optimierung, welches auf schnellere und präzisere Verfahren hoffen lässt. Am Institut für Baustoffe, Bauphysik und Bauchemie der Technischen Universität Hamburg wird ein neues Testverfahren entwickelt, welches den chemischen Testverfahren ähnelt. Anders als bei den üblichen chemischen Verfahren wird die Reaktivität der Gesteinskörnung nicht von dem Masseverlust oder Konzentration einzelner Komponenten bestimmt. In diesem Ansatz wird die Reaktivität der Gesteinskörnung aus der Veränderung chemischer Parameter, die infolge der Lösung von Gesteinsmehl in hochkonzentrierter heißer Lauge hervorgerufen werden, abgeleitet. Während des Versuchs werden der pH‐Wert, das Redoxpotential und die elektrische Leitfähigkeit aufgezeichnet. Die Zeitverläufe dieser Parameter haben mathematisch quantifizierbare Eigenschaften, wie Geschwindigkeitskonstanten, stationäre Zustände oder Extrempunkte anhand derer die Reaktivität der Gesteinskörnung gefolgert werden soll. Dies basiert auf der Annahme, dass sich das Lösungsverhalten verschieden reaktiver Materialien unterscheidet. Die bisherigen Ergebnisse zeigen sich wiederholende Ergebnisse und eine Differenzierbarkeit der quantifizierbaren Punkte bezüglich der jeweiligen Proben.