Zusammenfassung: Fur die Denitrifizierung mit einer adaptierten Mischpopulation und Gaswasser als Kohlenstoffquelle wurden biokinetische Daten ermittelt. Vom Gaswasser konnen nur 300/0 des CSVim wesentlichen niedere Fetteilurenals Elektronendonatoren genutzt werden.Der ks-Wert (fur Nitrat) liegt bei Null, der pmaJr-Wert betriigt 0,55 h-1.Es wurde der EinfluB der DurchfluBrate ( D ) auf einige Parameter untersucht. So wird Nitrit erst ab DzO,25 h-1 ausgeschieden, dabei steigt die Ausbeute (Y) sprunghaft an, was aufeine Ver-Lnderung in der Zusammensetzung-der Mischpopulation zuriickgefiihrt wird. Der Wert fiir den Erhaltungsstoffwechsel m bleibt konstant, er betriigt rn = 0,073 h-1 (g NO; -N/g Biomaseeh).Seine Bedeutung ale empfindlicher Indikstor fiir exogene Beeinflussung des Stoffwechsels (toxische Substanzen des Gaswassers) wird diskutiert.
EinfiihrungBei der Gasgewinnung aus Braunkohlen durch pyrolytisohe Zersetzung fallen Kondensationswiisser an, die nach Extraktion der phenolischen Substamen noch groBere Mengen an wasserdampffluchtigen Fettsauren und Ammoniak bzw. Ammoniumverbindungen enthalten. Daneben kommen u. a. Aromaten, besonders Polyhydroxyphenole, in geringeren Mengen vor (BEHRENS, RINQPFEIL und GABERT). Bei den wasserdampffluchtigen Fettsiiuren dominiert der Anteil der Essigsiiure (ca. 800/,,) neben wesentlich geringeren Mengen an Propion-, Butter-und Valeriansiiure (LEIBNITZ et al. 1957 b). Durch den hohen N H tbzw. NH3-N-Gehalt des Gaswassers ist das C : N-Verhiiltnis so gering, daB nach aerober biologischer Reinigung noch betrachtliche Mengen an Ammoniak im Ablauf verbleiben. Eine destillative oder adsorptive Ammoniakentfernung sol1 okonomisch aufwendiger als eine mikrobiologische Denitrifizierung sein (REEVES; SCHOLZE et al.). Bei der Denitrifizierung als erweiterte biologische Abwasserreinigung wird nach aerobem Abbau der organischen Substanz mit nachfolgender Nitrifiziemng die Fahigkeit des Nitrats genutzt, unter a n o h h e n Bedingungen fur zahlreiche fakultativ anaerobe Bakterien als Elektronenakzeptor zu dienen. Hierfiir sind technologische Systeme vorgeschlagen worden, wo ein Teil der organischen Substrate des Originalabwassers als Elektronendonator und Kohlenstoffquelle genutzt und so durch die Denitrifizierungsstufe abgebaut wird (BRINGMANN und Kum). In einer vorangehenden Arbeit (KO& und BEHRENS) wurde die Denitrifizierung in einem Modellwasser mit Acetat als Kohlenstoffquelle Die Arbeit iat Teil der Dissertation ,,Kinetische Untersuchungen znr Denitrifikation" von 9. ICON& Karl-Marx-Universittit Leipzig, Sektion Biowissenschoften, Fachbereich Biochemie, 1981. 17.