Das soziale und kommunikative Handeln zwischen den Menschen hat sich durch die Nutzung von Medien im Allgemeinen und Social-Media-Plattformen (kurz: SMP) im Besonderen in den vergangenen Jahren verändert. Auch das pädagogische Handeln von Fachkräften ist von diesen gesellschaftlichen Prozessen nicht ausgenommen. Die Fachkräfte, die Teams und die Träger müssen Strategien finden, mit den veränderten Rahmenbedingungen umzugehen.SMP sind ein bedeutender Teil insbesondere im Leben von jungen Menschen und wenn pädagogische Fachkräfte ihrer Aufgabe, junge Menschen auf dem Weg zu einer gesellschaftsfähigen Persönlichkeit zu begleiten, nachkommen wollen, müssen sie proaktiv auf diese veränderten Bedingungen reagieren und SMP in ihr berufliches Handeln integrieren.Im Fokus dieser Arbeit steht daher die Nutzung von SMP als Instrumente pädagogischen Handelns in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (kurz: OKJA). Dieses anfänglich sehr offen formulierte Forschungsinteresse war dabei Symptom einer – bis heute noch immer – schwach ausgeprägten Forschungslandschaft hinsichtlich der Nutzung von SMP in der OKJA, die weit hinter die Nutzung(-sumfänge und -erfahrungen) in der Praxis zurückfällt. Eine Tatsache, die als solche bereits einen dringenden Forschungsbedarf begründet. Es fehl(t)en ein differenzierter Überblick und eine systematische Deskription der neuen, medialen Handlungspraxen von pädagogischen Fachkräften und ihrer Bedingungen. Folglich fehl(t)e auch eine auf Empirie basierende theoretisch fundierte Grundlage, die wiederum in der Praxis dazu hätte dienen können, das fachliche Handeln theoretisch rückzubinden.Die vorliegende Arbeit ist ein kumulatives, publikationsbasiertes Dissertationsprojekt. Angelehnt an den Forschungsstil der Grounded Theory wurden die verschiedenen Forschungsfragen sukzessive, aufeinander aufbauend aus zunächst fremden, später aus den eigenen empirischen Erkenntnissen und unter iterativer Rückbindung auf Theorien entwickelt. Das offen formulierte Forschungsinteresse, SMP als Instrumente pädagogischen Handelns in der OKJA untersuchen zu wollen, konkretisierte sich im Verlauf des Forschungsprozesses zunehmend hinsichtlich einer Professionalisierungsperspektive. Im Fokus stand unter anderem die Wahrnehmung des professionellen pädagogische Handelns durch die pädagogischen Fachkräfte, die Bedeutung für pädagogisches Handeln, SMP als Handlungsräume zu definieren, sowie die Entwicklung von Strategien, um professionellen Standards der Sozialen Arbeit unter den medialen Bedingungen gerecht zu werden. In Kapitel 1 Entwicklung der Foki und Ziele werden die Entwicklungen der Forschungsfoki, -fragen und -ziele nachgezeichnet sowie die theoretischen und empirischen Zusammenhänge zwischen den publizierten Beiträgen hergestellt. Die eigenen empirischen Daten entstammen episodischen Interviews, die mit pädagogischen Fachkräften aus Berliner Jugendfreizeiteinrichtungen (kurz: JFE) in den Jahren 2012/13 und 2017 geführt wurden. Die Datenauswertung erfolgte mittels offener und axialer Kodierung und anhand des Kodierparadigmas entsprechend der (Reflexiven) Grounded Theory. Um der Leserin, dem Leser der vorliegenden Forschungsarbeit zu ermöglichen, die im Forschungsprozess getroffenen Entscheidungen und Analysen nachzuvollziehen, wird die forschungsmethodische Umsetzung in Kapitel 2 Empirische Untersuchung detailliert begründet und dargelegt. Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse aus den Teilpublikationen findet sich in Kapitel 3. Die Einzelergebnisse werden dort drei zentralen Themenbereichen zugeordnet. Aus diesen werden im anschliessenden 4. Kapitel Konsequenzen für das professionelle Handeln von pädagogischen Fachkräften abgeleitet sowie im 5. Kapitel Forschungsdesiderate formuliert. Das vorliegende Editorial endet mit einer tabellarischen Übersicht über die im Rahmen des kumulativen Dissertationsprojekts angefertigten und veröffentlichten Publikationen (Kapitel 6).